Rombachs Finanztipps:

Deutsche Dividendenaristokraten: Drastischer Favoritenwechsel 

Nicht jeder Mensch hat die Zeit und die Muße, sich mit Aktien zu beschäftigen. Im Gegenteil. Es gibt jede Menge Anleger, die viele ihrer Sinne beisammenhaben, beruflich erfolgreich sind, aber halt mit wenig Zeit ausgestattet sind, sich mit komplizierten Börsendingen zu beschäftigen, geschweige denn mit ausgefuchsten Analysemethoden. Dennoch wollen sie einen klugen Weg wählen, bei der Geldanlage einiges richtig zu machen.

Für dieses Klientel sind eben Dividendenaristokraten, manche sagen auch Dividendenkaiser, der Königsweg. Gemeint sind damit Aktien, die sich über einen langen Zeitraum durch möglichst hohe und sowieso stabile Ausschüttungen auszeichnen, genau genommen müssen in den letzten 25 Jahren die Dividenden jährlich gesteigert worden sein, um in diese edle Gruppe aufgenommen zu werden.

Und so habe ich eben schon vor einiger Zeit mit Allianz, Münchener Rück und der Deutschen Telekom Titel aus dem deutschen Aktienspektrum gewählt, für gut befunden, sie auch empfohlen und stelle nach 2 Jahren fest, dass sich die Entscheidung durchaus gelohnt hat.

Neujustierung dringend nötig

Wenn Sie sich allerdings den Spaß oder die Mühe machen, sich alte Listen mit Dividendenaristokraten anzuschauen, stoßen Sie auch auf Werte wie Mercedes Benz, BASF oder Porsche. Mercedes etwa zählte viele lange Jahre zu den absoluten Top Stars in Sachen Dividendenranking. Das galt auch für weitere Automobilaktien wie BMW und VW. 

Diese Zeiten sind in der Autobranche erst mal vorbei. Bei VW etwa lag die Dividende im Vorjahr bei 9,06 Euro, jetzt gehen die Experten von einem drastischen Schwund in der Ausschüttung aus, es wird wohl eher auf einen Wert knapp über sechs Euro hinauslaufen. Und für die kommenden Jahre ist erst recht Tristesse angesagt.

Favoriten ´25

Was also sind meine Favoriten für dieses Jahr und natürlich auch für die Zeit danach?  Das also ist meine Auswahl.

  • Allianz
  • Münchener Rück
  • Hannover Rück
  • Siemens
  • Deutsche Telekom

Aus der vorgenannten Aufzählung würde ich gerne die Allianz und die Deutsche Telekom noch etwas ausführlicher besprechen.

Die Allianz war schon immer ein guter Dividendenaristokrat, jetzt schickt sie sich aber an, hier ganz oben im Ranking zu landen. 5,85 Milliarden Euro wird der Assekuranzwert voraussichtlich dieses Jahr ausschütten, das entspricht einer famosen Dividendenrendite von 5,1 Prozent. Dem Münchener Unternehmen kommt zugute, dass es eine starke Preissetzungsmacht hat und international zu den Markführern gehört.

Von der Deutschen Telekom gibt es ähnlich Gutes zu berichten. Die Analysten trauen dem Bonner Unternehmen sogar zu, den größten Zuwachs in der Dividendensumme auszuschütten.

Zwar hat die T Aktie um die Jahrtausendwende einen großen Vertrauensverlust erlitten (auch ich war damals einer der größten Kritiker), aber mittlerweile gehört der Titel zu meinen klaren Favoriten, vor allem durch das starke Wachstum in den USA.

Wenn Sie in die aktuelle Börsebius TopTen-Masterliste schauen, werden Sie dort auch (immer noch) zwei Dividendenaristokraten finden. Allianz und Deutsche Telekom. Und das aus besagten guten besprochenen Gründen. Sie sehen also, Qualität setzt sich durch. Wo auch immer.

Und zum Schmunzeln (oder zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“

Wenn die Leute mit „Alexa“ reden (etwa „Alexa, spiel mir das Lied vom Tod“), dann soll sich ein gehöriger Teil bei der Sprachassistentin laut und vernehmlich bedanken. „Danke, Alexa“.

Im Netz ist man sogar der Meinung, dass gehöre sich so und es würde uns kein Zacken aus der Krone fallen, wenn „wir einer Maschine gegenüber höflich“ aufträten.

Ich persönlich fände es zielführender, mich bei meinen Träumen zu bedanken. Denn die sollen ja gute Problemlöser sein.

„Alexa, Träum weiter“.

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Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de