Rombachs Finanztipps:
Börsebius TopTen-Masterliste: Gut aufgestellt, aber Deutz muss Eutelsat weichen
Die Welt dreht sich immer schneller. Donald Trump ist der Treiber, der Rest der Welt versucht, Schritt zu halten, „whatever it takes“.
Es ist schon bemerkenswert, dass die erste Börsebius TopTen-Masterliste im Januar in der Nacht der Amtseinführung von Donald Trump geschrieben respektive finalisiert wurde und sich seither ganz prächtig hält, darauf komme ich gleich noch zu sprechen.
Und auch die erste Aktualisierung geschieht nach der gestrigen hundertminütigen Rede des US-Präsidenten vor dem Kongress, mit einer wesentlichen Portfoliorotation: Deutz muss Eutelsat weichen. Warum, erkläre ich gleich noch.
Autowerte zurecht in der „Bloß Nicht“ Liste
Lesen Sie bitte nochmal nach, was ich im Januar diesen Jahres zum Thema „Strafzölle“ geschrieben habe. „Zwar legt der deutsche Aktienindex im Moment einen Rekord nach dem anderen hin, aber die von Trump angedrohten Strafzölle können noch schwere ökonomische Verwerfungen verursachen.“
Genau aus diesem Grund habe ich in die FlopTen Liste jede Menge Autowerte geschrieben, Porsche und BMW etwa. Die gestrige Ankündigung von Strafzöllen hat beim DAX zu einer eklatanten Schwächeattacke geführt und – natürlich – wurde der Absturz von Autoaktien angeführt. Der kluge Anleger schaut also durchaus auch auf Empfehlungen, welche Titel möglicherweise Gift für ihn und sein Depot sind.
Luxusproblem Deutz
So. Jetzt habe ich ein echtes Problem. Die Aktie von Deutz habe ich im Januar neu in die Börsebius TopTen-Masterliste aufgenommen. Seither liegt die Aktie mit gut 30 Prozent im Plus. Also alles richtig gemacht?
Seit Tagen sammele ich für mich Argumente, warum ich die Aktie weiter halten solle, und verwerfe sie dann wieder. Da sieht man mal wieder, wie süße Kursgewinne einem den Sinn vernebeln können, denn meine damalige Kaufentscheidung hatte nur einen einzigen Grund: Deutz ist an der Thyssen-Krupp-Marine-Systems interessiert, respektive im Gespräch, die TKMS zu kaufen (mit wohlwollender Duldung der Bundesregierung).
Nun aber ist es aber so, dass thyssenkrupp ihre Beteiligung TKMS selbst an die Börse bringen will, Deutz also das Nachsehen hat.
Wer konsequent ist, muss sich also dann auch von seiner ursprünglichen Kaufentscheidung wieder verabschieden und den Wert „Deutz“ von der Liste nehmen. Und genau das tue ich hiermit.
Eutelsat Communication S.A.
Die Frage ist natürlich immer wieder folgende: Finde ich einen Wert, dem ich eine ähnliche Performance zutraue, wie dem bisherigen Favoriten?
Ich glaube, ich bin mit dem Wert „Eutelsat Communications S.A“ (WKN A0HGPT) fündig geworden. Daher nehme ich ihn jetzt auch in die Börsebius TopTen-Masterliste auf.
Massiv steigende Rüstungsausgaben in der EU dürften dem Satellitenbetreiber zugutekommen. Erst recht die Bemühungen, von Elon Musks dominierten Starlink unabhängiger zu werden. Starlink gehört bekanntlich zu SpaceX und wird in der Ukraine militärisch eingesetzt mit entsprechendem Erpressungspotenzial durch die Amerikaner.
Allerdings ist Eutelsat nur etwa ein Zehntel so groß wie Starlink.
Das muss aber nicht so bleiben und das wird meines Erachtens nicht so bleiben.
Was ich im Januar versprochen habe, nämlich brandaktuell auf die veränderten Zeitläufte zu reagieren, halte ich also schon im März ein. Aber bei alledem bleibt die Sorgfalt nicht auf der Strecke. So viel Zeit muss dann doch noch sein.
Hier der Link zur aktuellen Börsebius TopTen-Masterliste:
https://www.derboersebius.de/wp-content/uploads/2025/03/Masterliste20250305.pdf
Und zum Schmunzeln (oder zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“
Markus Lanz, Caren Miosga, Sanda Maischberger: Ich schau das alles, weil ich denke, ich könnte noch was lernen. Am Ende der jeweiligen Runden bleibe ich indes oft genug ratlos zurück. Der gewünschte Erkenntnisgewinn ist mal wieder ausgeblieben.
Am Mittwochabend gab Sandra Maischberger die Empörte. Oder die einzig Aufrechte, ganz wie es beliebt. Es ging um die neuen Riesenpakete für Verteidigung und Infrastruktur. Hat Friedrich Merz die Leute betuppt vor der Wahl und so weiter…
Demokratie ist unbezahlbar. Freie Meinungsäußerung sowieso. Aber muss es denn wirklich eine amtlich geduldete Nörgeltante sein?
Liebe Abonnenten des Bilderbogen:
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Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“