Pflegegrad und mehr: Was ist der Unterschied zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistung?

Im Newsletter KW 09/25 haben wir bereits über das Pflegegeld informiert. Heute möchten wir Ihnen die Pflegesachleistung näherbringen.

Pflegesachleistungen umfassen Unterstützung bei körperbezogenen Pflegemaßnahmen, pflegerischer Betreuung und Hilfe im Haushalt. Sie werden von zugelassenen Pflegediensten oder qualifizierten Einzelpersonen erbracht – entweder zu Hause oder an einem anderen geeigneten Ort in Deutschland.

Beispiel Herr A.:

Herr A. hat Pflegegrad 3 und erhält monatlich 599 Euro Pflegegeld von seiner Pflegekasse, da seine Ehefrau Marianne ihn bei der täglichen Pflege unterstützt. Sie hilft ihm beim Waschen und Anziehen, bereitet Mahlzeiten zu, begleitet ihn beim Gehen und kümmert sich um seine Medikamente.

Da Herr A. jedoch viele Medikamente benötigt und die Körperpflege zunehmend schwerfällt, kommt nun täglich ein Pflegedienst. Dieser bringt ihm die Medikamente und unterstützt ihn einmal pro Woche beim Duschen – eine Pflegesachleistung, die mit 598,80 Euro pro Monat direkt mit der Pflegekasse abgerechnet wird.

Für Personen mit Pflegegrad 3 übernimmt die Pflegekasse monatlich bis zu 1.497 Euro für Pflegesachleistungen. Da Herr A. diesen Betrag nicht vollständig ausschöpft und Marianne weiterhin Pflegeaufgaben übernimmt, erhält er auch anteilig Pflegegeld. Diese Kombination aus Pflegegeld und Pflegesachleistung nennt sich Kombinationsleistung.

So kann die Pflege individuell an die Bedürfnisse angepasst werden – ein Modell, das vielen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen Flexibilität und Entlastung bietet.

Pflegegeld und Pflegesachleistung

Quelle: Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Kombinationsleistungen | Pflegewegweiser NRW

Wie viel Pflegegeld bekommt Herr A. noch?

Herr A. hat Pflegegrad 3 und erhält normalerweise 599 Euro Pflegegeld, weil seine Ehefrau Marianne ihn bei der Pflege unterstützt. Der Pflegedienst übernimmt nun die Medikamentengabe und einmal wöchentlich die Unterstützung beim Duschen.

Die Kosten für diese Pflegesachleistungen betragen 598,80 Euro im Monat. Da Herr A. damit 40 % des ihm zustehenden Sachleistungsbudgets von 1.497 Euro nutzt, wird sein Pflegegeld ebenfalls um 40 % gekürzt. Das bedeutet:

• Pflegegeld vorher: 599 Euro
• Abzug (40 %): 239,68 Euro
• Neues Pflegegeld: 359,32 Euro

Dank dieser Kombinationsleistung erhält Herr A. weiterhin finanzielle Unterstützung, während der Pflegedienst gezielt Entlastung bietet – eine flexible Lösung für viele pflegende Angehörige.

Mit dem Pflegegeldrechner können Sie leicht selbst errechnen, wie viel Pflegegeld Sie noch erhalten, wenn Sie die Pflegesachleistung nutzen.

➡️ Mein Tipp: Erst informieren, dann entscheiden!

Falls Sie unsicher sind, ob Sie einen Pflegedienst in Anspruch nehmen möchten, lassen Sie sich einen unverbindlichen Kostenvoranschlag erstellen. Dieser sollte klar ausweisen, wie hoch die Pflegesachleistung ist und welchen Anteil des Pflegegeldes Sie weiterhin erhalten.

Wichtig: Bevor ein Pflegedienst tätig wird, muss ein Vertrag mit Ihnen abgeschlossen werden. Achten Sie darauf, dass alle Leistungen und Kosten transparent aufgeführt sind. So können Sie die beste Entscheidung für Ihre individuelle Pflegesituation treffen.

Beratung zu allen Fragen rund um den Pflegegrad erhalten Sie auch von der Seniorenberatung in Ihrem Stadtbezirk.

Senior*innenberatung und Hilfe in den Stadtbezirken – Stadt Köln