Belgien will die Vier-Tage-Woche einführen, bei gleichbleibender Anzahl der Arbeitsstunden. Wer also freitags frei haben will, muss bei einer Vollzeitstelle von Montag bis Donnerstag jeden Tag zehn Stunden arbeiten. Außerdem sollen die Arbeitnehmer sich ihre Arbeitsstunden in einem zweiwöchigen Rhythmus frei einteilen können, also zum Beispiel in der ersten Woche bis zu 48 Stunden arbeiten und die nächste dann nur 32. 

Was meinen Sie:

Würden Sie ein solches Modell der Vier-Tage-Woche nutzen?

 

Melanie Öz, Zollstock 

Ich lebe aufgrund meiner Teilzeittätigkeit die 4-Tage Woche, da ich als Mutter zweier Kinder mit Gastronomen-Mann sonst keinen anständigen Einkauf, geschweige denn persönliche Termine wahrnehmen kann. 

Ich halte eine 4-Tage-Woche in jedem Fall für sinnvoll, um eigene Behördengänge oder Arzttermine vereinbaren könnte, die bestenfalls nicht mit der Arbeitszeit kollidieren. In einer Arbeitszeit von 8-17 Uhr ist das ja nahezu unmöglich. Klar hat man an den “langen” Tage auch überhaupt nichts mehr vom Tag/Abend, dafür aber einen regulären Arbeitstag frei. Ich wäre unter kinderlosen Umständen dazu bereit. 

 

Thorsten Röcher, Rondorf

Ich bin seit je her ein großer Freund flexibler Arbeitszeiten. In meinen Firmen gibt es keine Erfassung und Kontrolle von Arbeitszeiten meiner Mitarbeitenden. Alle arbeiten ausschließlich auf Vertrauensbasis und so, wie es die jeweiligen Aufgaben und Projekte erforderlich machen. Da kann schon mal die ein oder andere Stunde Mehrarbeit entstehen. Andererseits entstehen auch viele Freiräume für private Aktivitäten, Arztbesuche etc. Summa summarum fühlen sich alle bei diesem Modell wohl. 

Da in Deutschland bekanntlich eine genaue Einhaltung der Arbeitszeiten erfolgen muss, finde ich das belgische Modell äußerst sympathisch.

Aus Arbeitgebersicht jedoch birgt es je nach Aufgabe Herausforderungen bei der Ressourcenplanung. Aus meiner Sicht bestehen hier Widersprüche. Zudem glaube ich, dass das Modell nur in eingeschränkten Bereichen unserer Wirtschaft angewendet werden kann. Dort, wo reger Kundenverkehr, Erreichbarkeit oder Öffnungszeiten eine Rolle spielen, birgt dieses flexible Modell Risiken in Punkto Servicequalität und könnte zu wirtschaftlichen Einbußen führen.

 

 

 

 

 

 

 

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