​In Deutschland sind zurzeit höchsten 0,5 Promille Alkohol für Autofahrer erlaubt. Bei auffälliger Fahrweise oder wenn man einen Unfall verursacht, kann bereits mit einer Strafe rechnen, wenn er 0,3 Promille hat. Für Fahranfänger, Fahrer bis 21 Jahren und Berufsfahrer wie Taxi- oder Lkw-Fahrer gilt die 0-Nullpromille-Regel. Die wird auch immer wieder für alle Fahrer diskutiert, im letzten Jahr forderte sie das EU-Parlament. Befürworter weisen auf die Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten von Fahrern hin, die getrunken haben, und sagen, null Promille sei eine klare Sache, wie die zum Beispiel die Gewerkschaft der Polizei. Gegner meinen, mit der derzeitigen Reglung fahre man gut, bei der Null-Promille grenze kriminalisiere Fahrer, die gerade mal ein Bier getrunken haben. 

Was meinen Sie:

Null-Promille hinter dem Steuer – sinnvoll oder nicht?

 

Petra Gehrken, Weiß
Petra Gehrken, Weiß

Null-Promille hinter dem Steuer – spontan hätte ich gesagt, die derzeit geltende Regelung von höchsten 0,5 Promille Alkohol für Autofahrer ist in Ordnung und genügt der Sicherheit im Straßenverkehr. Bei längerem Überlegen aber kommen mir Bedenken. So sind die alkoholbedingten Verkehrsunfälle z.B. an „Vatertag“ signifikant. Ein „Bierchen“ zu viel und eine falsche Selbsteinschätzung führen zu fahrlässigem Agieren und einer Gefährdung der übrigen Verkehrsteilnehmer. Wer deutet schon die Korrelation der Zahl 0,5, die Anzahl der alkoholischen Getränke und die Prozentzahl des enthaltenen Alkohols richtig? Die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit nehmen schon unter geringem Alkoholeinfluss ab, und die Selbstwahrnehmung der Menschen ist leider oft nicht korrekt. Die Eindeutigkeit einer Null-Promille-Regel hilft dagegen bei der Getränkewahl!

 

Manfred Heiß, Weiß
Manfred Heiß, Weiß

 

Ich bin dafür, ja. Das ist dann eine klare Sache und es können keine Diskussionen aufkommen, ob der Fahrer mit 0,3 Promille noch fahrtüchtig war, wie er wahrscheinlich behaupten wird, oder nicht. Das ist dann so eindeutig wie vier plus drei sind sieben und nicht vielleicht 6, 8 oder 6,9. Jedem ist klar, wenn ich Auto fahre, darf ich nichts trinken. Wenn ich zum Beispiel in ein Restaurant mit dem Auto fahren will, bestelle ich mir alkoholfreies Bier.

 

 

Elmar Borgmann, Sülz 

Ich halte die 0,0 Promille Grenze für schwer realisierbar, da hierdurch Menschen, die alkoholhaltige Medikamente oder das sogenannte „eine Bier” zu sich nehmen bei einer Kontrolle bereits mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Die bestehende Regel greift meines Erachtens gut, da die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle seit der Einführung der 0,5/0,8 Promille Grenze drastisch abgenommen hat. Der Toleranzbereich zwischen 0,5 – 0,8 Promille sollte jedoch gestrichen werden, da die Risikofreudigkeit mit jedem Bier oder Wein steigt und das Ausloten der Grenze (was oder wieviel da gerade noch geht) für den potentiellen. Verkehrsteilnehmer zum Glücksspiel wird. Eine klare Grenze, ohne Toleranz ist daher mein Statement.

 

 

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