Rombachs Finanztipps:
US-Börsen nach der Trump Rallye: MAGA-Hausse oder Magerkost
Der überragende – und überraschende – Wahlsieg von Donald Trump hat an den US-Börsen zu einer veritablen Hausse geführt.
Ich mache mir allerdings Gedanken, wie die US-Börsen in einem oder zwei Jahren aussehen und ob von der heutigen Euphorie noch genügend Substanz übrigbleiben kann, um nachhaltig in den US-Aktienmarkt zu investieren. Oder, um es klar zu formulieren, welche amerikanischen Aktien sollte man heute kaufen und welche am besten nicht.
Einen ersten Fingerzeig über Hui oder Pfui liefern die Kursentwicklungen der Werte, die unmittelbar nach Bekanntwerden von Trumps Sieg nach oben ansprangen oder aber auch deutlich verloren.
Es gibt auch Verlierer
Fangen wir mal mit den Losern an. AES Corp. fielen nach dem Wahlsieg um gut acht Prozent, warum? Hier handelt es sich um ein Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien und damit ist klar, welcher Sektor es auch in Zukunft schwer haben wird.
Auch bei Konsumaktien ging der Daumen eher nach unten. Der Handelskonzern Walmart geriet unter die Räder, was den Schluss nahelegt, dass in Zukunft Konsumaktien eher gemieden werden sollten.
Viele Gewinner
Klare „Trump Gewinner“ sind Finanzwerte (Wells Fargo, Bank of America) , Pharmaaktien (etwa CVS Health) und Öl -Titel. Bei den Pharmaaktien wären aber auch vor allem Biotechnologiewerte in die engere Wahl zu nehmen, also etwa Charles River Lab.
Was kommt nach der Euphorie?
Doch Börsebius wäre nicht Börsebius, würde er nicht warnend die Finger hochheben. Was kommt nach der Euphorie und welchen Risiken sind die amerikanischen Finanzmärkte ausgesetzt?
Es gibt nämlich drei riesengroße Fragezeichen, die mit der Politik Donald Trumps eng verbunden sind. Zölle, Inflation sowie eine exzessive Finanzpolitik. Es ist klar, dass Zölle und Inflation eng verbunden sind, das eine das andere bedingt. Wenn Trump die Zölle erhebt, werden ganz klar die Preise steigen. Wenn die Preise steigen, steigt logischerweise auch die Inflation.
Damit verbunden ist dann die Frage, ob amerikanische Aktien nicht schon teuer genug sind, also ob die Bewertungen noch so stimmen oder nicht. Wenn dann noch eine exzessive Finanzpolitik dazu kommt, steigen die Probleme in eventuell nicht mehr beherrschbare Dimensionen.
Kurzum, die Risiken sind immens. Auch und besonders für die US-Aktienmärkte. Und einen Schuldigen findet Donald Trump am Ende immer. Und wenn es dann der kleine Anleger ist, der seine Rechnung bezahlt.
Und zum Schmunzeln (oder zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“
Dass wir eine Bundeswahlleiterin haben: gut so. Dass sie in den letzten Jahren groß auffällig geworden ist: eher nein. Nun hat sie sich mit einer angeblichen Papierknappheit zu Wort gemeldet und damit den Versuch gemacht, große Politik zu veranstalten.
Wie gut, dass sich das Thema mittlerweile von selbst erledigt hat. Wenn ein Papiertiger (genauer eine Papiertigerin) einer lahmen Ente helfen will, kann das nur schiefgehen.
Au weia.
Liebe Abonnenten des Bilderbogen:
Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de
Ich freue mich.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“