Rombachs Finanztipps:

Rock Tech Lithium: Mal was für Wagemutige

Mit der RockTech Lithium ist heute ein echter Hoffnungswert an der Reihe. Einige von Ihnen mögen gelangweilt abwinken, weil die Aktie nach dem üblichen Entdeckungshype in den letzten beiden Jahren ein sicherer Garant für hohe Verluste gewesen ist.

Aber die Zeit kann grundsätzlich auch hier für ein valides Geschäftsmodell arbeiten, falls die Finanzierung und die Rahmenbedingungen stimmen. Für die Erfüllung der Bedingungen spricht schon einmal die Tatsache, dass E-Mobilität sowohl politisch gewollt als auch ökologisch angezeigt ist. Und Lithium eines der am besten leitenden Alkalimetalle und damit für Batterien geeignet ist, wobei nach fast 50 Jahren die Technik reif und die Erfahrung groß ist.

Politisch gewollt ist eine von China unabhängige Batterieproduktion allemal, jedoch kommt dann nur Lithium aus bereits entwickelten Minen in Australien und neuen in Kanada in Frage, wobei letzteres viel Geld und Zeit kostet.

RockTech hat die Mine in Kanada inzwischen entwickelt, allerdings bedarf es zusätzlich zweier Konverteranlagen, um aus dem Grundstoff Spodumen-Konzentrat reines Lithiumhydroxid zu formen und später Altmaterial recyceln zu können. Der Konverter in Guben steht kurz vor der Genehmigung und der in Ontario braucht noch etwas länger, so dass der früheste Break-even in Guben in 2026 und in Ontario in 2028 liegen dürfte.

Die Finanzierung scheint zunächst durch eine weitere Kapitalerhöhung und ein EUR 200 Mio.-Darlehen der EU für Guben gesichert, aber jede Bauverzögerung schiebt den Break-even naturgemäß nach hinten, so dass Anleger sehr viel Geduld brauchen werden. Die Projektfortschritte und die Abnahmepartnerschaft mit Mercedes-Benz geben Hoffnung, dass die aktuellen Pläne realisiert werden können.

Mutige können durchaus einen Einstieg in die Aktie erwägen. Allerdings: Hohe Kurschancen gibt es nur, wenn der Anleger bereit ist, im Gegenzug auch Risiken einzugehen.

Respekt, wer´s selber macht (Geklaut aus der Baumarktwerbung).

Und zum Schmunzeln (heute zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“

Ich habe mich letzte Woche über die Never Ending Story „Verspätungen bei der Deutschen Bahn“ aufgeregt. Was für ein Fehler.

Vielmehr hätte ich mich über die überaus pünktlichen Boni-Zahlungen der Bahnvorstände echauffieren müssen. Die werden nämlich gezahlt und erhöht bei jedem Wetter.

Auch wenn die Bilanzzahlen nicht stimmen? Das ist doch schnurz. Hauptsache die Vorstände erhalten ihre Gratifikationen pünktlich und immer etwas mehr.

Dann ist ja gut. Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf her. Es geht immer noch eine Spur schlimmer als man denkt.

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Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de