Rombachs Finanztipps:

Meine Aktie der Woche: Eckert & Ziegler

Heute stelle ich Ihnen meine Aktie der Woche vor, bei der es sich meines Erachtens um einen typischen Tournaround Wert handelt: Eckert& Ziegler.

Das Unternehmen ist ein Spezialist für Isotopentechnik und bietet schwach radioaktive Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke an.

Damals, im Dezember 2022,  hatte die Aktie nach einer Sonderkonjunktur in 2021 bereits einen längeren Leidensweg mit über -70% hinter sich und schien fundamental gefestigt. Dies lag auch daran, dass das seit Jahrzehnten recht gut kalkulierbare Industriegeschäft (59% des Umsatzes) immer mehr durch das pharmakologische Geschäft ergänzt wurde und hier gute Chancen für deutliches Wachstum gelegen haben.

Der Pharmabereich ist grundsätzlich mit 54% der Erträge vor Steuern und Zinsen viel profitabler als das Industriegeschäft. Die Bilanz ist mit einer Eigenkapitalquote von knapp 50% sehr solide und das Geschäftsmodell ist dominant (Marktführer) und mit hohen rechtlichen Eintrittsbarrieren versehen.

2022 war geprägt von Investitionen in den USA, Europa und China und schrumpfenden Margen durch Wechselkurseffekte. Nun aber scheint die Bewertung (KGVe für 2024 von rd. 25) vertretbar und ein Großauftrag aus den USA für die Forschung gegen Prostatakrebs hat neue Phantasien gebracht.

Der Aktienkurs schien sich in diesem Sommer mit Kursen unter EUR 30,- in die ewigen Jagdgründe zu verabschieden, aber der US-Auftrag könnte die Wende eingeleitet haben, so dass wir für unsere Geduld hoffentlich nicht nur mit einer Dividende von EUR 0,50 belohnt werden

 

Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“

Der Bund der Steuerzahler hat wieder mal sein jährliches Schwarzbuch über die hoheitliche Verschwendungssucht unter die Leute gebracht.

Mir persönlich haben eigentlich die 10 goldenen Parkbänke am besten gefallen, die 400.000 Euro gekostet haben, bar jeder Rückenlehne. Und gülden seien sie, so die Begründung, weil damit ein geistiger Bogen zu den bebilderten Goldrahmen im nahe gelegenen Museum geschlagen würde. Da könnte man vor Rührung ja fast schon weinen.

Richtig wütend macht mich allerdings, dass sich in Berlin manche Politiker mittlerweile den Friseur oder Visagisten ins Haus bestellen und dann noch die Unverschämtheit haben, damit die Staatskasse zu belasten. Ja, sind die denn komplett verrückt geworden?

 

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Reinhold Rombach
„Börsebius“

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de