Rombachs Finanztipps:

Kursbeben bei Nvidia: Anfang vom Ende oder Chance zum Einstieg?

Nvidia ist die teuerste Aktie der Welt. Heerscharen von Anlegern haben mit der Aktie des Chipherstellers dusselig viel Geld verdient. Die Geschichte war ja auch ganz einfach und genial gleichermaßen. Nvidia profitiert am meisten von der Künstlichen Intelligenz.

Doch an zwei Handelstagen in der letzten Woche plus einen miesen Montag dieser Woche erzählte die Börse eine ganz andere Story: Ein Kursbeben erschütterte Nvidia und in wenigen Stunden hatte die Aktie rund 16 Prozent an Wert verloren, was summa summarum 550 Milliarden (!!!) Dollar ausmacht, die sich in Nichts auflösten.

Der „Schuldige“ für das Desaster war schnell ausgemacht. Der Chef von Nvidia selbst war es, der an der Nasdaq Börse für böse Gerüchte sorgte. Jensen Huang verkaufte nämlich höchstpersönlich Aktien für rund 95 Millionen Dollar. Aus dem Kaffeesatz, den viele Analysten versuchten zu lesen, quoll die Überzeugung, wenn schon der Chef Aktien auf den Markt wirft, dann würde es höchste Zeit, andere hinterher zu werfen. Eine self-fulfilling Prophecy der feinsten Art.

Das sei doch alles nicht so gemeint gewesen mit dem Insiderdeal, meinte dann der Nvidia Chef. Im Grunde habe er bereits Mitte März einen „Verkaufsplan“ bei der Börsenaufsicht eingereicht, der vorsehe, dass automatisch Aktien verkauft würden, wenn bestimmte Meilensteine erreicht wären, wie zum Beispiel Kursziele.

Nvidias Grafikchips wurden ursprünglich für Computerspiele entwickelt. Heute treiben sie die wichtigsten KI-Anwendungen an, darunter den Chatroboter ChatGPT von Open AI. Nvidia beherrscht somit den Markt für KI-Chips mit rund 80 Prozent.

Ein Alleinstellungsmerkmal gewiss. Doch ebenso sicher die Wahrscheinlichkeit, dass die Konkurrenz Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, um diese Marktmacht einzuschränken.

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Egal, wie die Sache ausgeht, eines sollten Börsianer dringlichst beachten: Der Boom bei Nvidia kann jederzeit und auch abrupt abbrechen. Wer vorher beim Boom nicht dabei war, sollte jetzt nicht auf den fahrenden Zug aufspringen. Zu groß ist die Gefahr, dass die Aktie entgleist.

 

Und zum Schmunzeln (heute zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“

Mit dem Kleingeld ist das mittlerweile so eine Sache. Man wird es kaum noch los.

Bargeldeinzahlungen sind von Banken höchst ungern gesehen und kosten oft genug Gebühren.

Eine Alternative wäre „Coinstar“. Die haben mittlerweile in deutschen Lebensmittelgeschäften 2.000 Automaten aufgestellt, wo die Barschaft abgeliefert werden kann. Allerdings rücken die dann nur Gutscheine raus, nach Abzug eines fetten Agios, versteht sich.

Gut man könnte es in den Klingelbeutel beim Kirchgang tun, aber das bringt einem wohl auch einen missbilligenden Blick des Küsters oder Messdieners ein und rote Ohren beim Spender selbst.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Thalers nicht wert. Das waren noch Zeiten… 

 

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Reinhold Rombach
„Börsebius“


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Ab dem 01. Juli 2024 macht Börsebius Ferien. Die nächste Kolumne erscheint wieder am Mittwoch, dem 04. September.

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de