Rombachs Finanztipps:
Impfstoff Aktien wieder interessant?
Wissen Sie, wie die neuen Corona Varianten heißen? Ich wusste es auch nicht, obwohl ich mich quasi von Berufs wegen um Corona Aktien kümmere, indem ich darüber nachdenke, ob diese Titel vielleicht jetzt bald wieder en vogue sein könnten.
Also, die neuen Varianten des Corona-Virus heißen „Eris“ und „Pirola“ und im Übrigen ist durchaus festzustellen, dass die Corona Infektionen wieder steigen. Allerdings sorgen die steigenden Zahlen nicht für ein größeres mediales Echo und das zu Recht. Immerhin hob die Weltgesundheitsorganisation den globalen Notstand schon letztes Jahr auf.
Aber: Als endemische Erkrankung wird auch weiterhin gegen Corona geimpft, die Hersteller bringen daher auch variantenangepasste Impfstoffe auf den Markt. Und damit sind wir wieder bei der Anfangsfrage angelangt, auf die es mir heute auch ankommt: Lohnt es sich vielleicht, erneut in die Aktien von Impfstoffherstellern zu investieren?
BioNTech: Gebeutelter Superstar
Es ist schon famos, welche Wertentwicklung BioNTech hingelegt hat, aber auch, wie schnell diese Aktie einen gnadenlosen Absturz erlebte. Vor gut einem Jahr habe ich empfohlen, Gewinne mitzunehmen, und das hat sich in Nachhinein auch als richtig herausgestellt. Die Aktie schoss in der Spitze auf 420 Dollar hoch, um dann ebenso steil wieder abzustürzen.
Mittlerweile sind die Mainzer auf einem Kursniveau von knapp über 100 Dollar je Aktie angelangt und das Management kämpft mit schlechten Unternehmensnachrichten. Im zweiten Quartal fiel sogar ein Verlust von 190 Millionen Euro an und das scheint dann auch korrespondierend zum Kursverlauf zu sein.
Mit persönlich ist das alles viel zu schwarz gemalt. Die große Mehrheit der Analysten ist derzeit noch „neutral“ gestimmt und hat noch nicht zum Einstieg geblasen und das scheint mir genau das richtige Kaufsignal zu sein. Das Unternehmen ist nicht nur ein Impfstoffhersteller, sondern mit seiner mRNA Technologie auch führend in der Entwicklung bei Krebsmedikamenten. Für mich ist BioNTech ein klarer Kauf auf dem jetzigen Niveau.
Moderna: Auf der Suche nach neuen Feldern
Auch bei Moderna ist das Management auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern und wird – wen wundert´s – wegen seiner mRNA Technologie sich zukünftig verstärkt der Krebsbekämpfung widmen. Es scheint aber, dass Moderna noch nicht ganz so weit wie BioNTech ist. Also ich bin bei diesem Titel eher in einer abwartenden Position.
Astra-Zeneca: Gut aufgestellt, aber auch gut bewertet
Beim britisch-schwedischen Pharmakonzern ist die Lage so, dass man dort früh gegengesteuert hat, als die Corona Zeit ihrem Ende entgegen ging. Es wurden frühzeitig die Kosten gesenkt und andere Umsatzbereiche gestärkt.
Das alles hat dazu geführt, dass bei Astra-Zeneca keine krassen Kursverluste wie bei BioNTec und Moderna aufgetreten sind. Im Gegenteil, es ging mehr oder weniger immer weiter nach oben.
Es ist damit aber auch klar, dass auf dem derzeitigen hohen Niveau ein Einstieg nicht so attraktiv sein kann.
Fazit: Als reine Impfstoff-Aktien sind die Protagonisten BioNTech, Moderna und Astra-Zeneca nicht interessant. Die Sichtweise ändert sich aber durchaus, wenn deren andere Geschäftsfelder mit einbezogen werden. Dann sind sie teilweise sogar wieder aufregende Investments. Vor allem BioNTech. Für diese Aktie gilt: husch, husch, ins Depot.
Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“
Wer Demokratie will, muss auch dem unabhängigen Journalismus eine Lanze brechen. Wir erleben derzeit im Internet eine Übermacht an Adressen jeglicher Couleur, die schamlos Fake News unter die Leute bringen.
Das ist im Ukrainekrieg so und setzt sich im Gazastreifen fort. In den sozialen Medien wird gelogen, dass es nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut geht.
Dagegen halten? Einfach der Wahrheit zu mehr Geltung verhelfen. Ja schon klar, aber wie soll das gehen, wenn der öffentlich-rechtliche deutsche Auslandsjournalismus seit Jahren zusammengespart wird? Soll etwa ein Korrespondent aus Kairo den halben Nahen Osten abdecken?
Meinungsfreiheit ist ein sehr, sehr hohes Gut. Sie zu gewährleisten sollte auch deutsche Staatsräson sein.
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Reinhold Rombach
„Börsebius“
