Rombachs Finanztipps:

Douglas, was nun?  Erneuter Börsengang mit Quietschgeräuschen

Na, auch Stücke bekommen? Beim Börsengang der Douglas AG waren viele Banken (elf) im Konsortium und damit ist die Chance eigentlich ganz gut, dass der eine oder andere Leser dieser Kolumne gestern schon Stücke zugeteilt bekommen hat.

Und wieder andere fragen sich vielleicht, träume ich, wieso Börsengang der Douglas, die sind doch vor einiger Zeit von der Börse genommen worden?

Und dann wäre noch die dritte Gruppe von Börsebius Fans, die beim Lesen dieser Zeilen Lust auf die Aktie bekommen könnten oder zumindest einen Tipp bräuchten, ob sich ein Einstieg nach dem Going Public überhaupt lohnt oder eben gerade nicht.

Europas größte Parfümeriekette

Ja, in der Tat, die größte Parfümeriekette Europas hat den Weg zurück an die Börse gewagt und gestern quasi „eingetütet“, indem mit 26 Euro der Emissionspreis festgelegt wurde. Man kann aber durchaus mit Recht sagen, dass sich Douglas mit diesem Preis und den anderen Rahmenbedingungen eher an die Börse gequält hat.

In Gänze beläuft sich das Emissionsvolumen auf 34,2 Millionen Aktien, davon stammen über 90 Prozent aus einer Kapitalerhöhung. Damit bringt es Douglas bei seiner Börsenrückkehr auf eine Marktkapitalisierung von rund 2,8 Milliarden Euro.

Der Börsengang war von Anfang an kein Selbstläufer, was sich im Ergebnis bei der etwas mickrigen Preisfindung zeigte. Das liegt sicher auch an der etwas ungewöhnlichen Struktur des Going Public als „Debt-to-Equity Swap“. Das heißt nichts anderes als die vergleichsweise schlechte Nachricht, dass Douglas mit dem Geld nichts anfangen kann für das operative Geschäft, sondern die Kohle nutzt, genauer nutzen muss, Schulden abzuzahlen.


Börsebius macht Osterferien

In den Osterferien gibt es keine Kolumne und auch kein Börsebius Weekend. Die nächste Kolumne folgt daher am Mittwoch, dem 10. April und das nächste Weekend am Freitag, dem 12. April.

Börsebius (Reinhold Rombach) wünscht allen Leserinnen und Lesern Frohe Ostern und viel Glück mit dem Osterhasen, wo auch immer.


 

Erster Kurs am Donnerstag, den 21.03.2023: voll versemmelt

Am vergangenen Mittwoch habe ich noch folgendes geschrieben: „Dieser missliche Umstand wird sich meines Erachtens auf den morgigen ersten Börsenkurs auswirken, der mit Hängen und Würgen die 26 Euro halten wird, plusminus zwei Euro.“

Wahr ist allerdings, dass sich die erste Börsennotiz als ziemlich haarsträubender Reinfall darstellte. Zum Redaktionsschluss dieser Zeilen lag der Kurs von Douglas mit 23,20 Euro atemberaubend unter Wasser.

Ob sich bei diesem Börsengang mit erheblichen Quietschgeräuschen für den Anleger langfristig fette Kurschancen ergeben, wage ich zu bezweifeln.

Es hängt alles vom operativen Geschäft der Parfümeriekette in der Zukunft ab. Und die ist bekanntlich unsicher.

 

Und zum Schmunzeln (heute zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“

Der Weltglücksbericht ist raus, was für ein Unglück. Wenigstens für uns Bundesdeutsche. Zählten wir eh schon nicht zu den Glücklichsten in der Welt, sind wir auch noch um mehrere Stellen nach unten abgerutscht. Von 16 auf 24. Wie grausam.

Erst dachte ich, das hätte mit meinem Leib- und Magenclub FC Kölle zu tun, weil der abzusteigen droht. Aber das ist natürlich Kokolores. Lokale Hirnvernebelung.

Des Rätsels Lösung liegt vielleicht darin, dass die Deutschen auch beim Kinderkriegen ziemlich vielleicht darin schwächeln, so ein ebenfalls aktueller Report.

Wer glücklich ist, macht mehr Kinder. So einfach ist das manchmal.

 

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Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de