Rombachs Finanztipps:

Dividendenaristokraten: Auch mal in die Ferne schweifen 

Vor genau einem Jahr habe ich in meiner Kolumne deutsche Dividendenkaiser vorgestellt. Das waren die Titel Allianz, Münchener Rück, Deutsche Telekom und Covestro.

Dividendenkaiser?

Rückblick: Es gibt durchaus jede Menge Anleger, die viele ihrer Sinne beisammen haben, beruflich erfolgreich sind, aber halt mit wenig Zeit ausgestattet sind, um sich mit Börsendingen zu beschäftigen, geschweige denn mit Analysemethoden, die aber dennoch einen klugen Weg wählen wollen, bei der Geldanlage einiges richtig zu machen.

Für diese Klientel sind eben Dividendenaristokraten, manche sagen auch Dividendenkaiser, der Königsweg. Gemeint sind damit Aktien, die sich über einen langen Zeitraum durch möglichst hohe und sowieso stabile Ausschüttungen auszeichnen.  Genau genommen müssen in den letzten 25 Jahren die Dividenden jährlich gesteigert worden sein, um in diese edle Gruppe aufgenommen zu werden.

Und so habe ich eben vor genau zwölf Monaten mit Allianz, Münchener Rück, Telekom und Covestro Titel aus dem deutschen Aktienspektrum gewählt und würde das auch heute durchaus wieder empfehlen.

Ausländische Dividendenstars

Den heutigen Fokus will ich aber dann doch mal auf ausländische Titel richten, vor allem für den geneigten Leser, der den Schwerpunkt auf ein international gestreutes Depot legen mag. Gibt es also auch Titel aus dem Ausland, die mit einem schönen Krönchen versehen sind und damit in die engere Auswahl kommen?

Ja klar gibt es die!

  • Coca-Cola
  • Procter & Gamble
  • Johnson & Johnson
  • Eli Lilly

Eli Lilly zahlen seit 140 Jahren Dividende, Johnson & Johnson erhöht seit 1963 jedes Jahr stetig die Ausschüttung,  bei Procter & Gamble füttert das Management seit 68 Jahren seine Anteilseigner. Ja, und Coca-Cola ist eh Warren Buffets Liebling.

Steuertipp: Doppelbesteuerung vermeiden!

Es gibt aber auch Anleger, die US-Aktien wegen der Doppelsteuerproblematik meiden. Das ist allerdings Zurückhaltung am falschen Platz, denn es gibt eine einfache Möglichkeit, 15 Prozent Steuern einzusparen. Mit dem Formular „DBA“ lässt sich das einfach und bequem über die Hausbank „regeln“.

Vergangenheit ist Vergangenheit, was bringt die Zukunft?

Gleichwohl gilt auch für die Kategorie der ausländischen Dividendenaristokraten ein Verkehrszeichen mit der Aufschrift „Vorsicht“.

Es gibt keine Garantie für stetig steigende Ausschüttungen. Natürlich nicht.

So bleibt also am Ende die Notwendigkeit des selektiven Vorgehens und der vorsichtigen Herangehensweise. Ein sanftes Ruhekissen bedarf eben dieser Sorgfalt.

Und zum Schmunzeln (heute zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“

Acht Monate in Untersuchungshaft ist schon schlimm. Erst recht, wenn es sich um eine Taube handelt. Das arme Tier wurde in der Nähe von Mumbai „verhaftet“, weil es zwei Ringe mit vermeintlich chinesischen Schriftzeichen an den Beinen hatte.

Wegen offensichtlichem Spionageverdacht wurde die vermeintliche Geheimagentin sieben Monate in einem Tierkrankenhaus festgehalten. Alleine in einem Käfig ohne jeden Besuch. Dann stellte sich aber heraus, dass es sich um eine verirrte Renntaube aus Taiwan handelte.

Ob das arme Vögelchen anwaltlich vertreten war, konnte ich nicht rauskriegen. Und wenn, dann war es ein haarsträubend schlechter. Oder eher kropfsträubend?

 

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Reinhold Rombach
„Börsebius“

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de