Rombachs Finanztipps

Die Börsebius Mitmachkolumne: EZB, Bayer, Depotcheck, Ferien

Eingedenk des Wissens, daß eine Kolumne immer nur spannend und aktuell ist, wenn der Kontakt zum Leser nicht verloren geht, habe ich vor gut drei Jahren das neue Format „Die Börsebius Mitmachkolumne“ ins Leben gerufen. Meine treuen Börsebius Fans schreiben mir ja relativ viel und ich bekomme ja auch einigermaßen oft Anrufe zu diesem oder jenem Thema. Wo halt den Leuten in Gelddingen der Schuh drückt.

Außerdem gebührt es der Respekt vor meinen Leserinnen und Lesern, Ihnen die letzte Kolumne vor den Ferien zu widmen. Sie haben es mit ihren fundierten Beiträgen und Fragen wirklich verdient.

Kritische EZB Lesersicht

„Guten Tag Herr Rombach,
ich teile Ihren Grundtenor. Möchte aber folgendes anmerken:
1) ” Mich persönlich ärgert es maßlos, daß Frau Lagarde anscheinend immer noch glaubt, die Inflation bald und demnächst wieder einfangen zu können”.

Glauben Sie wirklich, dass Frau Lagarde nicht klar ist was sie/EZB tut? Nein sie tut genau das was die Südländer nebst Frankreich erwarten, bzw. weshalb sie und nicht Jens Weitmann an der Spitze der EZB  installiert wurde! niedrige Zinsen, Finanzierung der Staatsverschuldung insbesondre in den Defizitländern,  Inflation und damit auch Abwertung des TEURO um die Wettbewerbsfähigkeit der Pleitestaaten etwas anzuheben. Und dann noch die Schuldenunion, damit wir das zum Großteil  finanzieren.

Wo wir mit einer eigenen Währung etwa stehen könnten, sieht man wenn man den CHF Kurs in den letzten 22 a ansieht.

2) “Und die Schwarzmaler übersehen dabei auch leicht, daß die EU ein riesiger Wirtschaftsraum ist, in dem es darüber hinaus von Beitrittskandidaten nur so wimmelt”

Der Wirtschaftsraum ist nicht klein aber das spezifische BSP je Person zeigt doch, dass die EU erhebliche Probleme im Vergleich mit den USA hat. Und was die Schlange stehenden Beitrittskandidaten angeht. Wer steht denn Schlange? Staaten deren Eliten gut bezahlte Pöstchen in der EU Nomenklatur suchen bzw. von der EU – Führung versprochen bekommen, die an den Fleischtöpfe der EU Geld abgreifen wollen. Welchen Nutzen haben wir von Kandidaten wie Ukraine, Georgien, Kosovo,  etc.? Im Gegenteil ein Teil von denen führt zu Problemen mit anderen Mittelmächten.

Gruss
D.“

Bayer vor dem Supreme Court gescheitert, was nun?

Aktueller geht’s nimmer. Direkt nach dem gestrigen Scheitern des Bayer-Revisionsantrages (Fall Hardeman) durch den US-Supreme Court riefen gleich zwei Leser an und fragten nach meiner Einschätzung der Aktie.

Na, sagen wir mal so: Die gestrige Entscheidung des Supreme Courts war mehr oder weniger erwartet worden, eine wirkliche Überraschung ist das nicht. Der Aktienkurs reagierte denn auch heute nicht wirklich dramatisch.

Bayer hatte ja auch schon für den Fall, daß der Supreme Court den Antrag abschmettert, vorgesorgt und eine Rücklage in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar gebildet.

Außerdem: nach dem Supreme Court ist vor dem Supreme Court. In einem weiteren Fall liegt bereits wieder ein Antrag vor, die Sache durch den Supreme Court entscheiden zu lassen.

Also: Es gibt keinen Grund, die Aktie Knall auf Fall aus dem Depot zu werfen, schon gar nicht wegen der gestrigen Supreme Court Entscheidung. Bayer ist allerdings andererseits auch nicht gerade ein Muss im Depot. Irgendwas dazwischen halt.

Depotcheck

„Sehr geehrter Herr Rombach,
vielen Dank für Ihren immer sehr interessanten Newsletter.
Habe mich versucht an Ihre Anregung zu halten, nicht mehr als zehn Papiere einzukaufen und weiß nicht ob Sie Zeit haben, sich meine Depotübersicht anzuschauen? 

 Aktuell mache ich mir vor allem Gedanken darum, ob es sich lohnt Thyssenkrupp oder die nachhaltigen und asiatischen Fonds weiter zu halten und habe mal als defensives Investment einen Sparplan auf Börsebius TopMix angelegt.

Von Bitcoin oder Bitcoin werden Sie wahrscheinlich weiter abraten, aber machen bei der aktuellen Lage sowas wie Extra-Gold oder Goldmünzen einen Sinn ?
—
Mit freundlichen Grüßen aus Do.

Dr. W.“

Ich fange mal  bei den Fragen ganz unten an. Ich bin eh kein Freund von Gold, wenn überhaupt gehört es sich, seine Frau mit demselben als Schmuck zu behängen. Als Investment mag ich Gold aus zwei Gründen nicht. Zum einen wird der Preis des Edelmetalls von einer Handvoll Leuten gemacht und das ist mir immer etwas unheimlich. Zum Zweiten ist Gold, wenn die Zinsen steigen, relativ weniger attraktiv, schlicht weil sich Gold nicht verzinst. Mich erstaunt (drittens) auch noch, daß Gold als Krisenmetall im Moment trotz des Ukraine Krieges nicht so richtig funktioniert.

Bitcoin habe ich vor einem halben Jahr schon als „bitte nicht investieren“ eingestuft. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Thyssenkrupp gefällt mir weiterhin ganz gut, auf dem Niveau auf jeden Fall kaufenswert. Bei nachhaltigen und asiatischen Fonds muss jeder Investor selber entscheiden, ob er das machen will oder nicht.

Bei der Depotübersicht muss ich mich – wegen der Börsebius Fonds – aus verständlichen Gründen „zurückhalten“. Allerdings fällt mir auf, daß der Leser bei den einzelnen Werten unterschiedliche Summen investiert hat. Das sollte dringend geändert werden.

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Börsebius macht Ferien

Und so schnell ist wieder Sommer!  Börsebius macht – wie jedes Jahr – Urlaub. Im Juli und August gibt es also auch wegen der unterschiedlichen Ferientermin in den Bundesländern keine Kolumne. Die nächste Börsebius Kolumne erscheint dann wieder

am Mittwoch, dem 07. September.

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Fazit: Aus dem Feedback und den Fragen der letzten Tage wurde also diese aktuelle Mitmachkolumne. Ich darf mich bei den vielen Mitakteuren für die spannenden Fragen sehr bedanken. Börsebius ist immer nur so gut wie die von den Leserinnen und Lesern gesetzten und gewünschten Inhalte und Themen.

Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“ 

Da gab es jüngst in der chinesischen Provinz Henan einen Bankenskandal mit harten Auswirkungen für viele Kunden: Deren Kundeneinlagen wurden nämlich einfach gesperrt.

Die geprellten Sparer „organisierten“ daraufhin einfach einen wütenden Protestzug durch die Provinzhauptstadt Zhengzhou.

Genauer: Die vor Wut Entbrannten wollten das.

Sämtliche Kunden der betroffenen Banken bekamen per App mitgeteilt, daß sie alle Corona positiv seien und somit die Öffentlichkeit zu scheuen hätten und damit Verkehrsmittel aller Art unter Strafandrohung nicht nutzen dürften.

In Deutschland wäre so was undenkbar. Die App funktioniert schlicht nicht.

Liebe Abonnenten des Bilderbogen: Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de 

Ich freue mich. 

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“