Repräsentative Wahlstatistik zur Europawahl 2024
Auswertung: (Erst)Wähler bis 24 Jahre mit geringster Wahlbeteiligung
Die Stadt Köln hat den Bericht „Kölner Statistische Nachrichten 15/2024; Europawahl 2024 in Köln – Auswertung der repräsentativen Wahlstatistik“ veröffentlicht. Die Ergebnisse basieren auf den Daten der repräsentativen Wahlstatistik anlässlich der Europawahl 2024.
Die mit 57,1 Prozent geringste Wahlbeteiligung ist bei der jüngsten Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen zu verzeichnen, zu der alle (Erst)Wähler gehören. Männer haben sich mit 64,2 Prozent unwesentlich weniger an der Europawahl 2024 beteiligt als Frauen (67,6 Prozent). Ältere wählten eher CDU, SPD oder AfD, Jüngere wählten eher Die Linke, Volt oder eine sonstige Partei.
CDU und SPD waren überdurchschnittlich erfolgreich bei älteren Wählern: Bei der Altersgruppe „70plus“ erzielten CDU (39,3 Prozent) und SPD (26,6 Prozent) annähernd doppelt so hohe Stimmenanteile wie ihr jeweiliges Kölner Wahlergebnis insgesamt (CDU: 20,9 Prozent; SPD: 15,2 Prozent). Bei der Altersgruppe bis 44 Jahre sind die Stimmenanteile sowohl von CDU (zwischen 8,2 und 13,9 Prozent) als auch SPD (zwischen 7,8 und 9,2 Prozent) hingegen deutlich unterdurchschnittlich.
Zwei Drittel (66,1 Prozent) der AfD-Wähler sind 45 Jahre alt oder älter, wobei die Gruppe der 60- bis 69-jährigen Männer mit einem AfD-Stimmenanteil von 14,1 Prozent besonders hervorsticht. Das umgekehrte Bild findet sich bei Grünen, Die Linke und Volt: Die Grünen wurden in deutlich überdurchschnittlichem Maße in den beiden Altersgruppen der 25- bis 34-Jährigen und der 35- bis 44-Jährigen gewählt – 32,4 Prozent der 25- bis 34-Jährigen wählten die Grünen, bei den 35- bis 44-Jährigen waren es 34 Prozent, was deutlich über ihrem gesamtstädtischen Durchschnitt (24,3 Prozent) lag. Damit ist die Wählerschaft der Grünen vergleichsweise jung – mehr als ein Drittel (37,2 Prozent) der Grünen-Wähler ist jünger als 35 Jahre.
Die Wählerschaften von Volt und Die Linke sind im Durchschnitt noch jünger als die GRÜNEN-Wählerschaft. Volt und Die Linke haben unter den betrachteten Parteien mit jeweils knapp einem Fünftel die höchsten Anteile der (Erst)Wähler bis 24 Jahre in ihrer Wählerschaft (Volt: 17,7 Prozent; Die Linke: 19,2 Prozent).
Für eine der sogenannten „Sonstige“-Parteien entschieden sich vor allem junge (Erst)Wähler bis 24 Jahre – mit einem deutlich überdurchschnittlichen Stimmenanteil von 23,3 Prozent. Bei dem hier subsumierten „Bündnis Sahra Wagenknecht“ sind keine signifikanten Unterschiede erkennbar.Frauen wählten eher die Grünen oder Die Linke, Männer eher CDU, AfD oder FDP
Die Linke und die Grünen wurden jeweils von mehr Frauen als Männern gewählt, so dass im Ergebnis die Frauenanteile in den Wählerschaften der zwei Parteien deutlich über denen der Männer liegen (25,9 Prozent-Punkte mehr Frauen als Männer bei der Partei Die Linke, 19,3 Prozent-Punkte bei den Grünen).
Die CDU erzielte mit Blick auf die Gruppe aller Männer (19,3 Prozent) ein leicht besseres Ergebnis als bei Frauen (17,5 Prozent). 8,8 Prozent der Kölner Männer wählten AfD, bei den Frauen in Köln waren es 4,4 Prozent. Von allen AfD-Wählenden in den Kölner Stimmbezirken sind 61,8 Prozent der Wählenden männlich. Auch die FDP war bei Männern (8,0 Prozent) erfolgreicher als bei Frauen (5,5 Prozent). Die FDP hat den zweithöchsten Männeranteil in ihrer Wählerschaft (56,4 Prozent).
Bei der SPD und den „Sonstigen“-Parteien waren die Stimmenanteile von Frauen und Männern ausgeglichener.
Die repräsentative Wahlstatistik ist eine Erhebung, die bei Wahlen durchgeführt wird, um eine detaillierte Analyse des Wahlverhaltens der Bevölkerung zu ermöglichen. Ziel ist es, ein genaues Bild der Wähler-Struktur und des Wahlverhaltens zu erhalten, ohne die Geheimhaltung der Wahl zu gefährden.
Der gesamte Bericht „Kölner Statistische Nachrichten 15/2024; Europawahl 2024 in Köln – Auswertung der repräsentativen Wahlstatistik“ ist im Ratsinformationssystem der Stadt Köln abrufbar unter:
SessionNet | Europawahl 2024 in Köln – Auswertung der repräsentativen Wahlstatistik (stadt-koeln.de)