Ob großflächig oder DIY – Gebäudebegrünung lohnt sich mehrfach

Begrünte Gebäude bieten viele Vorteile und haben positive Effekte auf ihre direkte Umgebung: Pflanzen binden Feinstaub, produzieren Sauerstoff und sorgen durch Beschattung sowie Speicherung und Verdunstung von Wasser für ein angenehmes Klima. Dach- und Fassadenbegrünungen dämmen zudem thermisch und helfen so dabei, Kosten für Heizung und Klimaanlage zu senken. Darüber hinaus wertet die Vegetation ein Bauwerk nicht nur optisch auf, sondern kann auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität im urbanen Raum leisten. All das sind Gründe, warum immer mehr Städte und Kommunen Förderprogramme auflegen, um ihre Bürger, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, zu motivieren, Dächer und Fassaden zu begrünen.

Die Bedingungen, unter denen gefördert wird und in welchem Rahmen, unterscheiden sich von Region zu Region. So kann sich der Wirkungsbereich beispielsweise flächendeckend auf ein ganzes Stadtgebiet beziehen oder aber auch auf Stadtteile begrenzt sein. Zum Teil werden direkte Zuschüsse gezahlt, zum Teil zinsgünstige Darlehen angeboten. Da die Begrünung eines Dachs zum lokalen Regenwasserrückhalt beiträgt und so die Kanalisation entlastet, wird in diesem Zusammenhang häufig auch die Abwassergebühr für die Hausbesitzer gesenkt. Das Land und der Bund stellen ebenfalls Hilfen und günstige Darlehen für Begrünungsmaßnahmen zur Verfügung. So kann der Erhalt und die Neuanlage von Dach- und Fassadenbegrünungen beispielsweise im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als Teil einer energetischen Sanierung gefördert werden.

Einen guten Überblick darüber, was, wie und wo bezuschusst werden kann, erhalten Interessierte z.B. direkt bei ihrer Kommune, bei den Verbraucherzentralen oder im „BuGG-Marktreport Gebäudegrün“, der jährlich vom Bundesverband Gebäudegrün e.V. herausgegeben wird und auf dessen Webseite zum kostenlosen Download bereitsteht.

Vieles ist möglich

Ob Bestandsgebäude oder Neubauten, ob Einfamilienhaus oder mehrgeschossiger Bürokomplex – technisch gesehen gibt es heute so gut wie nichts, das nicht begrünt werden könnte. Um so weit zu kommen, wurde in den letzten Jahrzehnten von Architekten, Ingenieuren und Pflanzenzüchtern sehr viel Pionierarbeit geleistet. Jede Menge Entwicklungszeit und technisches Know-how flossen in die verschiedenen Dach- und Fassadenbegrünungssysteme, die mittlerweile erhältlich sind. Auch wurde intensiv erforscht, welche Pflanzen mit den erschwerten Standortbedingungen gut zurechtkommen und wie sie an den Gebäuden bedarfsgerecht mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden können.

Vertikale Begrünung ganz groß

Ein Spezialanbieter für das Planen, Bauen und Pflegen von vertikaler Begrünung ist die Helix Pflanzensysteme GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Kornwestheim realisiert imposante Projekte in der gesamten Bundesrepublik. So begrünte man beispielsweise Teile des neuen Innovation Centers am ZÜBLIN-Campus in Stuttgart-Möhringen bis auf eine Höhe von über 20 Metern. Zum Einsatz kam dort das modulare, wandgebundene System Biomura, das mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade vergleichbar ist. Vorkultivierte, bereits dicht mit verschiedenen Gräsern, blühfreudigen Stauden und wintergrünen Gehölzen bewachsene Kassetten wurden an einer Unterkonstruktion aus Trägerschienen befestigt, sodass sich bereits nach kürzester Zeit eine nahezu geschlossene Vegetationsschicht zeigte. In Köln realisiert Helix in den letzten Jahren mit dem Parkhaus im jungen Stadtquartier „I/D Cologne” wohl eine der größten vertikal begrünten Fassadenflächen Deutschlands. Dafür wurden 5.000 Schling- und Kletterpflanzen in die metallische Netzstruktur eingeflochten, welche das Gebäude umspannt. Sie wachsen in Reihen von Pflanzgefäßen, die auf drei Ebenen des Parkhauses montiert wurden. Smarte Technik sorgt dafür, dass bei Projekten wie diesen die Pflanzenversorgung mit Wasser und Dünger vollautomatisch läuft. Digitale Steuerung macht das Monitoring und etwaiges Eingreifen jederzeit und von überall aus möglich.

Für Selbermacher

Es sind aber nicht nur diese großen, aufsehenerregenden Projekte, mit denen sich mehr Grün in den urbanen Raum bringen lässt. Für private Hausbesitzer, die sich für Fassadenbegrünung interessieren, hat der Spezialist aus Baden-Württemberg das System PlantBox im Programm, mit dem man Gestaltungsideen jeder Größenordnung umsetzen kann. Die 60 mal 20 Zentimeter großen Kunststoffmodule lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick und ganz ohne Vorkenntnisse an fast jeder Wand leicht anbringen und sind in Höhe und Breite beliebig erweiterbar. Nachdem sie mit handelsüblicher, strukturstabiler Blumenerde befüllt wurden, können sie vielfältig bepflanzt werden. So lassen sich verschiedene Gebäudeteile, eine unansehnliche Garagenwand oder ein trister Hinterhof im Handumdrehen in wertvolle Grünflächen verwandeln und optisch enorm aufwerten.

Bestellen kann man die PlantBox Module ganz einfach im Internet. Für DIY-Enthusiasten bietet Helix dort übrigens auch eine einfache Möglichkeit zur extensiven Begrünung von Flachdächern und Dächern mit einer Neigung von bis zu 25 Grad an: das Kassettensystem GrünDach. Anders als bei PlantBox sind die GrünDach Module bei der Lieferung bereits mit bodendeckenden Pflanzen bestückt, die kaum Pflege benötigen und mit den Klimabedingungen in luftiger Höhe gut zurechtkommen. Und auch sonst bringen die acht Zentimeter hohen Kassetten alles mit, was für eine langlebige Dachbegrünung benötigt wird: einen Regenwasserspeicher sowie eine Substratschicht mit optimaler Drainagefunktion. Große und auch kleine Flächen lassen sich damit zuverlässig und einfach begrünen. Die Montage ist vergleichbar einfach wie das Verlegen von Klicklaminat. Weitere Informationen unter: www.helix-pflanzen.de

Foto: Helix