Rombachs Finanztipps:
Machen Dividendenfonds Anleger glücklich und eventuell reich?
Wer träumt denn nicht den Traum eines jeden Anlegers: Ein leicht verständliches Konzept und regelmäßige exzellente Erträge, dabei von geringem Risiko? Gibt es nicht, sagen die einen. Gibt es doch, sagen die anderen.
Es ist schon einigermaßen klar, dass Dividendenfonds die vorgenannten Wünsche einigermaßen befriedigen können. Sie sind wirklich leicht verständlich, schütten regelmäßig aus und deren Spitzenprodukte brillieren mit einigermaßen guten Zahlungen und anständigen Renditen. Wobei „brillieren“ relativ zum geringen Risiko korrespondiert.
Das Flaggschiff der Branche ist ganz eindeutig der DWS Top Dividende (DE0009848119). Der gehört zur Deutschen Bank und ist insgesamt knapp 20 Milliarden schwer. Gemanagt wird der Fonds von Thomas Schüßler und hat nach eigenen Angaben durch hohe Dividenden und attraktive Renditen überzeugt. Aktuell liegt die Ausschüttungsrendite bei 3,49 Prozent, was durchaus klasse ist. Allerdings ist die bisherige Jahresperformance mit nur 2,1 Prozent eher mau, kann sich ja aber noch verbessern.
Tatsächlich besser abgeschnitten hat der zur Sparkassengruppe gehörende DEKA-DividendenStrategie (DE000DK2CDS0). Der weltweit anlegende Aktienfonds schüttet zweimal im Jahr aus und kommt auf eine Ausschüttungsrendite von 2,58 Prozent. Besser ist die Performance (verglichen mit dem vorgenannten DWS Produkt) von 10,7 Prozent auf ein Jahr und 7,5 Prozent pro Jahr auf zehn Jahre. Die größten Positionen in diesem Fonds sind Microsoft, Procter & Gamble sowie Deutsche Telekom.
Eine durchaus ernst zu nehmende Konkurrenz zu den beiden eben genannten deutschen Fonds ist der J.P. Morgan Global Dividend Fund (LU0714179727), allerdings ist sein Volumen mit 3,6 Milliarden deutlich geringer.
Der Fonds schüttet sogar vierteljährlich aus. Über einen Zeitraum von zehn Jahren kommt der Global Dividend auf eine satte Rendite von 10,5 Prozent pro Jahr. Größte Positionen sind Microsoft, Taiwan Semiconductor, LVMH und Coca Cola.
Die Kosten, die Kosten
Wer aber auf die Kosten dieser Dividendenfonds schaut, weiß, so richtig reich machen sie erst einmal nur eine Seite, nämlich die der Fondsgesellschaft. Die Jungs dort nehmen nämlich Jahr für Jahr so ungefähr durchschnittlich 1,7 Prozent Fondsgebühren (TER=Total Expense Ratio) und zwar völlig unabhängig davon, ob der Fonds diese Kosten tatsächlich erwirtschaftet hat oder auch nicht. Diese Belastung schneidet natürlich zuweilen erheblich an den Renditen herum und das nicht zu knapp.
Fazit also: Lukrative Renditen, begrenzte Risiken und attraktive Zahlungen zeichnen Dividendenfonds aus, zumindest in der Theorie. Allerdings muss der Anleger hier auch noch auf die Kosten achten. Bedeutet am Ende, die Bäume wachsen also hier nicht in den Himmel. Aber glücklich machen sie doch, weil bequem, sehr bequem sogar. Allerdings, wirklich reich machen sie nur begrenzt, siehe TER (Total Expense Ratio) und am Ende sind Dividendenfonds doch nicht so sehr rentabel. Man kann ja schließlich nicht alles haben.
Und zum Schmunzeln (heute zum Nachdenken) noch mein „Knallbonbon der Woche“
Bundestagsabgeordnete kennen ihren Wahlkreis wie ihre Westentasche. Sollten sie zumindest. Bei unserem Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist das aber relativ unsicher. In der Talkshow „Markus Lanz“ verortete er die Kölner Keupstraße als einen der größten Drogenumschlagsplätze Deutschlands. Ist ja auch sein Wahlkreis.
Nach großer Empörung im „Veedel“ ruderte Lauterbach zurück, war ja auch klar mangels fehlendem Wahrheitsgehalt der Aussage.
Wo ein Fettnäpfchen ist, droht schon die nächste Stolperfalle.
Lauterbachs neueste Zündkerze: Kliniken seien ungenügend für Fälle militärischer Konflikte vorbereitet. Klingt avantgardistisch und fürsorglich, ist es aber nicht. Es gibt seit 25 Jahren eine Vereinbarung mit der Bundeswehr und deutschen Kliniken, die genau das zum Thema hat.
Karl, Karl.
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Reinhold Rombach
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