Lokalpolitiker wollen Nutzung ausweiten: Bürgerhaus in AWO-Villa
Schon lange suchen Lokalpolitiker, Vereine und Bürger nach Räumen in Rodenkirchen, die für bürgerschaftliche Zwecke zu nutzen sind. Bisher ohne Erfolg, aber nun rückt die Erfüllung dieses Wunsches in greifbare Nähe – und zwar in der schönen, alten Villa in der Walter-Rathenau-Straße 9. Das Gebäude gehört der Stadt und wird seit Jahrzehnten von der AWO Köln für ihre Seniorenarbeit im Ort genutzt. Durch die Pandemie wurden die Räume nicht mehr in dem Umfang in Anspruch genommen wie in den vergangenen Jahren.
Daher trat die AWO mit einer Idee auf die Bezirksvertreter zu: Das Gebäude für zusätzliche Gruppen auch anderer Generationen und für bürgerschaftliche Aktivitäten zu öffnen. Ein Vorschlag, der bei den Lokalpolitikern auf offene Ohren stieß. In einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, dem sich auch Isis Becker, Linke, anschloss, beschlossen sie in ihrer jüngsten Sitzung, die Verwaltung solle prüfen, wie und mit welchen Kosten diese Idee umgesetzt werden kann. „In Rodenkirchen sehen wir einen großen Bedarf an Räumlichkeiten für Bürgerliches Engagement. Der ehemalige Wohnsitz des Rodenkirchener Stadtdirektors verfügt über Räumlichkeiten, die dafür geeignet sind. Diese könnten ebenfalls für gemeinnützig tätige Gruppen aus Rodenkirchen genutzt werden, die beispielsweise ein Bildungs- und/oder Kulturangebot für alle Generationen anbieten könnten“, erläuterte Jörg Klusemann, SPD.
Die 210 Quadratmeter große, zweistöckige Villa müsste dafür allerdings baulich angepasst werden, unter anderem einen barrierefreien Zugang im Erdgeschoss und ausreichend Toiletten erhalten. Die Finanzierung dafür müsste nach Ansicht der AWO durch die öffentliche Hand sichergestellt werden „Das Haus ist in einem guten Zustand – das Dach ist neu gedeckt und eine moderne Wärmeschutzverglasung ist vorhanden. Investitionen in dieses Haus würden das bildungskulturelle und soziale Leben in Rodenkirchen bereichern“, beschrieb Klusemann. Er betonte, dass man keinesfalls eine Konkurrenz zu den bestehenden Seniorenangeboten schaffen wolle. Seniorenvertreter Bernd Tillmann-Gehrken berichtete, die Seniorenvertreter hätten sich zu dem Thema ausgetauscht und nichts gegen eine Mehrfachnutzung der Villa, auch durch andere Generationen, einzuwenden. Das Gebäude wurde bis 1975 vom Rodenkirchener Stadtdirektor als Dienstvilla genutzt und ist zentral und verkehrsgünstig gelegen. (sb).