Lesung mit der Kölner Autorin Dr. Barbara Beuys

aus ihrer neuen Biografie:
„Die Heldin von Auschwitz. Leben und Widerstand der Mala Zimetbaum.“

Mala Zimetbaum, 1918 in Brzesko (Polen) geboren, zog 1928 mit ihrer jüdischen Familie nach Antwerpen. Zu ihrer Biografie gehört die relativ unbekannte Geschichte der Besatzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg.
1942 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, erhielt Mala als Läuferin und Dolmetscherin Einblick in die Vernichtungsaktionen.

Es gelang ihr, kühl kalkuliert Widerstand zu leisten und Frauen vor der Selektion ins Gas zu retten. Nach ihrer Flucht aus dem KZ 1944 mit ihrem Geliebten wurde sie jedoch gefasst und hingerichtet. Nach der Verkündigung ihres Todesurteils schnitt sie sich die Pulsadern auf und verhöhnte ihre Mörder.
Mala Zimetbaum symbolisiert wie kaum eine andere Frau den weiblichen jüdischen Wider-stand während des Holocaust.

Ihr mutiges Handeln und ihre Opferbereitschaft in Auschwitz sind ein kostbarer Beitrag zur Aufarbeitung des Aufbegehrens der Opfer gegen ihre barbarischen Folterer und Mörder.

In dieser ersten umfassenden Biografie von Mala Zimetbaum, der auch bislang unbeachtete Dokumente zugrunde liegen, verschafft Barbara Beuys dieser jüdischen Widerstands-kämpferin endlich ihren verdienten Platz im historischen Gedächtnis. Dr. Barbara Beuys, geb.1943 (der Künstler Joseph Beuys war übrigens ein Cousin ihres Vaters), arbeitete nach ihrer Promotion in Geschichte als Redakteurin u. a. bei Stern, Merian und Die Zeit. In ihren über 20 Büchern hat sie mehrfach Biografien und Perspektiven aus der Zeit des Nationalsozialismus neu und spannend erzählt. 2017 erhielt sie den Luise-Büchner-Preis für Publizistik. Barbara Beuys lebt als freie Autorin in Köln.

Mit diesem Buch setzt sie auch ein Zeichen gegen Intoleranz und rechte Gewalt, die gerade heute wieder aufkeimen. Menschen, die nicht in ein bestimmtes Raster passen und Juden insbesondere, sind Zielscheibe übler rechter Propaganda. Was im Nationalsozialismus geschehen ist, zeigt, wohin die ungefilterte Akzeptanz populistischer Vorurteile führen kann – wenn man nicht aufpasst.

Mittwoch, 15. Mai 2024, 19:30 Uhr, Eintritt: 10 €
VVK im Teekesselchen / Rodenkirchen ab Mi., 17.4.2024, Mitglieder Literamus ab Sa. 13.04. 2024
Wo ?  Stadtteilbibliothek Rodenkirchen, Schillingsrotter Str. 38, 50996 Köln-Rodenkirchen