Kugelrund und stark gefährdet: Erste Nachzucht madagassischer Marmorkrötchen

 

Erfolg für den Artenschutz: Dem Kölner Zoo ist erstmals die Nachzucht des gefährdeten Grünen Marmorkrötchens (Scaphiophryne marmorata) gelungen. Diese Art wird offiziell als gefährdet gelistet. Die natürlichen Bestände sind abnehmend. Die kugeligen, hübsch grün-braun marmorierten Frösche kommen nur in einem ganz kleinen Verbreitungsgebiet Madagaskars vor. Sie gelten als endemisch für Ost-Zentralmadagaskar (Zahamena südlich bis Andasibe Region), wo sie Regenwälder, Sekundär- und Trockenwälder bewohnen.

Umso schöner war es, als die Tiere, die der Kölner Zoo im Oktober 2021 als Nachzuchten aus dem Zoo Pilzen, Tschechien, erhalten hatte, kurz nach Ankunft in Köln gleich für Nachwuchs sorgten.

Dass dies so schnell ging, ist nicht selbstverständlich und sicherlich den guten Haltungsbedingungen im Amphibienraum hinter den Kulissen des Kölner Aquariums und der langjährigen Erfahrung des Kölner Amphibienpfleger-Teams zu verdanken.

Aus der Natur ist noch nichts über die Reproduktion dieser Art bekannt, wahrscheinlich handelt es ich um „Explosivlaicher“, d.h. um Amphibien, die sich bei starken Regenfällen an sich bildenden Gewässern einfinden und sich dort unmittelbar fortpflanzen. Die Experten des Kölner Zoos haben anscheinend die richtige Fortpflanzungstaktik gewählt: Nach dem Eintreffen aus dem Zoo Plzen wurden die Grünen Marmorkrötchen zunächst in ein Beregnungsbecken gesetzt, in dem die natürlichen Regenfälle zur Regenzeit nachgestellt werden. Das führte gleich nach wenigen Tagen zu Paarungen und nachfolgend zur Eiablage. Die Gelege wurden dann separat in Aquarien aufgezogen.