Große Gräser: Machen wenig Arbeit und viel her

Auch in diesem Jahr ist der Garten wieder eine Herausforderung. Wenn man sich umhört, dann sind es vor allem Nacktschnecken, die seit Wochen in vielen Regionen invasiv auftreten und rigoros zuschlagen. Ganze Stauden und Dahlien werden bis zur Unkenntlichkeit abgefressen, Gemüsebeete werden zunichte gemacht. Die feuchte Witterung in diesem Sommer macht es den feucht-fröhlichen Vielfraßen leider sehr gemütlich.

Frei von der roten Not zeigen sich zum Glück Gräsergärten, von denen sich so manche in den letzten Wochen sehr prächtig entwickelt haben. Gräser sind sowieso eher Gewächse für die zweite Jahreshälfte. Sie entwickeln sich spät im Frühjahr, aber dann sind sie nicht mehr aufzuhalten. Es gibt Arten, die in wenigen Wochen mannshoch wachsen – sehr aufrecht, wie beispielsweise das Pampasgras, Cortaderia selloana, oder in großen Bögen überhängend wie die Schilfgräser, Miscanthus sinensis. Das Pampasgras steht gern solitär und gibt eine sehr stattliche Erscheinung ab – und dies bis spät in den Winter im neuen Jahr. Wo kein Platz für einen Hausbaum ist, steht dieses Gras souverän und spielt sich in den Mittelpunkt. Die Schilfgräser sind leichter sozialisierbar, trotz ihres – je nach Sorte – manchmal stattlichen Formats. Sie nehmen es nicht nur mit Stauden leicht auf, sondern ebenso gern mit den beliebten großdoldigen, hellen Ballhortensien Limelight. Trotz ihrer Höhe sorgen die Gräser für Bodendeckung, halten Spontanvegetation in Schach und beschatten den Boden. Die Kombination der riesigen Hortensie mit den großen Miscanthusgräsern, die je nach Sorte jetzt im Sommer silbrig oder rötlich blühen, schafft attraktive Gartenbilder ohne großen Pflegeaufwand. Die üppigen Blütenbälle der Hortensien stehen oft tanzend auf sehr langen Zweigen, während die Miscanthushorste als ideale Partner für die filigrane Dynamik im Beet sorgen. Beide sind äußerst robust und winterhart, halten aber auch heftigem Sommerregen stand, wobei die Gräser dies naturgemäß besser bewältigen als die Hortensien, die gelegentlich umfallen, sich aber meistens auch wieder erheben. Selbst in solchen Fällen können die Schilfgräser als schützende Stütze dienen.

An Stellen, die ganzjährig attraktiv aussehen sollen, ohne großen Pflegeaufwand, sind solche Gartenpartien mehr als einen Gedanken wert. Vor Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden lassen sich mit den großen Gräsern freundliche Vorgärten gestalten, die das Jahr über ohne große gärtnerische Pflegedienstleistungen auskommen. Arbeit machen die Gräser erst im späten Winter, wenn sie rigoros bodennah zurückgeschnitten werden. Bis dahin haben sie ihren Zierwert monatelang unter Beweis gestellt, Vögel und Insekten ernährt und mit ihrem herbstlichen Farbzauber begeistert. Es mag sein, dass sich Igel und andere Kleintiere unter ihren Horsten verstecken, aber vor Schnecken braucht sich im Gräserbeet niemand zu ekeln oder auf die Lauer zu legen. Gräser brauchen einfach insgesamt sehr wenig, um sich gut zu entwickeln und langfristig zu behaupten.

Nichts einfacher als das

Ein ausreichend großes Pflanzloch, eine Handvoll Hornspäne und dann nicht tiefer pflanzen, als das Gras im Topf stand. In den nächsten Tagen nur noch heftig gießen, damit sich die Pflanzen gut etablieren können – mehr braucht es für einen guten Start nicht. Der Blick ins Sortiment lohnt, schließlich gehören Gräser zu den vielfältigsten Pflanzengruppen für die Gartengestaltung. Die großen Schilfgräser, Miscanthus sinensis, haben so wohlklingende Namen wie David (2 Meter, rot) oder Graziella (2 Meter, silbrig), aber es gibt noch viele andere. Auch Berührung lohnt, denn die Blütenrispen fassen sich tatsächlich auch unterschiedlich an. Einblicke in die unterschiedlichen Größen, Farben und Wuchsformen der Gräser und ihre Verwendungsweisen gibt es auf www.elegrass.de.

Foto: elegrass. – Das Größte: Ein Wald aus Pampasgras, Cortaderia selloana.