„Blue:Notes“: Sie alle hatten was mit Björn
Die nächste Veranstaltung in der schönen „Blue:Notes“-Reihe im Bistro verde in der alten Schmiede in Rodenkirchen, Maternusstraße 6, findet am Freitag, 2. September, um 20 Uhr statt. Zu Gast ist (nach ausgefallenem Versuch im Frühsommer) eine Band mit einem etwas ausgefallenen Namen. Die musikalische Reise von „Wir hatten was mit Björn“ begann mit der Sängerin Maika Küster und der Posaunistin Maria Trautmann im Jahre 2012.
Die zwei Musikerinnen schlossen sich zusammen und kreieren seither gemeinsame Sounds, schreiben Lyrics und komponieren für Film- und Theaterstücke. Seit 2015 stehen sie mit dem Schlagzeuger und Effektbastler Manuel Loos auf der Bühne, 2018 folgte die Kontrabassistin Caris Hermes.
„Wir hatten was mit Björn“ erwuchs fortan zum Quartett und veröffentlichte in 2017 das erste Debütalbum „Oh What Pretty Thing“. Ihre gemeinsamen Sounds klingen betörend, nackt und rau. Als Zuhörer:in fühlt man sich zwischen der Band sitzend, so als seien die Klänge dicht am Ohr, fast im Kopf und dann im Herzen. Es sind Lieder, die man auf dem Boden liegend hören will, die die Kälte vertreiben, der Zeit den Vogel zeigen und vom Menschsein erzählen.
Es ist Popmusik mit seltsamen Instrumenten. Akustischer Klang von Kontrabass, Posaune und Taschenkoffer, dazu elektronische Sounds. Dazwischen schwebt der Gesang, direkt und pur. Diese Musik ist keine Reise zu fernen Orten, es ist ein tiefes Eintauchen in die eigene wilde Intimität.
Wunderschöne Musik aus Bochum: „Wir hatten was mit Björn“ ist ein Duo, das in verschiedenen erweiterten Besetzungen versucht, gegen den radiotauglichen Mainstream, Musik als authentisches Phänomen erfahrbar zu machen. Auch wenn Björn nicht dabei ist, schimmert durch den sentimentalen Grundsound der Band ganz viel Lebendigkeit und Zuversicht. „Mit Posaune, Bass und Kofferschlagzeug wird die Unbestimmtheit der Postmoderne endlich überwunden und Björn ad Acta gelegt“, schrieb zum Beispiel das Klanglabor Berlin. (ht).