Außergewöhnlicher Nachzuchterfolg im Kölner Zoo: dritter Großer Ameisenbär im Kölner Zoo geboren

Foto: Werner Scheurer

Der Kölner Zoo freu sich sehr den dritten in Köln geborenen Großen Ameisenbären vorzustellen. Das Jungtier wurde am 15.3.2022 unter den Armen seiner Mutter und mit ihrem buschigen Schwanz zugedeckt gefunden. Seine Mutter ist die aus dem Zoo Kerkrade stammende „Ibera“. Sie kam im November 2020 als knapp Einjährige zu uns und nach vorsichtiger Verpaarung mit dem stattlichen 10-jährigen Ameisenbärmann „Yavi“ aus dem Zoo Amsterdam im letzten Jahr hat sie nun nach Eintritt der Geschlechtsreife ihr erstes Jungtier zur Welt gebracht. Es ist nach 6-jähriger Pause und Neuverpaarung der Ameisenbären erst unser drittes Jungtier bei diesen ungewöhnlichen Tieren.

Die Tragzeit liegt bei Großen Ameisenbären durchschnittlich bei 180 Tagen und das Geburtsgewicht bei 1.400 g. In den ersten Tagen schlafen Mutter und Jungtier viel und benötigen Ruhe. Das Kleine trinkt seine Milch an den achselständigen Zitzen, wobei alles vom buschigen Schwanz der Mutter vor den Blicken der menschlichen Betreuer und Besucher verborgen ist. Sobald die Mutter aufsteht steigt das Kleine schnell auf seinen Posten, am unteren Rücken vor dem Schwanzansatz, und klammert sich mit seinen starken Armen und Krallen fest.

Die Geschlechtsbestimmung von Ameisenbären, besonders von Jungtieren ist schwierig, deshalb haben wir es der Mutter noch nicht abgenommen, um die Mutter-Kind-Beziehung bei dem noch kleinen Jungtier nicht zu gefährden. Zur Sicherheit ist „Ibera“ und ihr Nachwuchs von dem Vater „Yavi“ getrennt, da es in anderen Zoos schon zu Übergriffen auf Jungtiere von Erwachsenen gekommen ist.

Normalerweise beginnt ein Jungtier mit ca. 6 Wochen selbstständig zu laufen, ab der 12.-16. Woche erste feste Kost aufzunehmen, ist mit einem Jahr fast ausgewachsen und mit ca. 1,5 Jahren geschlechtsreif. Junge Ameisenbären sind in den ersten Monaten kälteempfindlich und wir werden „Ibera“ mit ihrem Jungtier nur bei wärmeren, trockenem Wetter in das Außengehege lassen. Sie ist zu unterschiedlichen Zeiten aktiv und sie hat jederzeit die Möglichkeit sich auch in die hinteren Stallungen zurückzuziehen, zu schlafen und ihr Jungtier zu säugen.

Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Arten. Die Rote Liste der IUCN stuft sie in ihrem südamerikanischen Verbreitungsgebiet als gefährdet ein. Wir sind froh, dass wir mit der dritten Geburt bei uns an die Erfolge anknüpfen können. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Großen Ameisenbären wird vom Zoo Dortmund koordiniert.