Acht von zehn befragten Einwohnern leben gerne in Köln

Ergebnisse der Strukturdatenerhebung in Köln 2023 liegen vor

Die Stadt Köln hat den Bericht zu den Befragungsergebnissen aus der Strukturdatenerhebung in Köln 2023 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass acht von zehn befragten Einwohnern (83 Prozent) insgesamt gerne in Köln leben. Etwas mehr als die Hälfte aller Befragten (54 Prozent) sagen sogar, dass sie sehr gerne in Köln leben. Das subjektiv empfundene Gefühl der Zufriedenheit mit Köln fällt mit rund 60 Prozent etwas geringer aus. Auffällig ist, dass Köln besonders bei jüngeren Menschen zwischen 18 und 34 Jahren hohe Zufriedenheitsanteile erzielt, während die Zufriedenheit mit Köln abnimmt, je länger die Befragten in der Stadt leben. Auch höhere Einkommensniveaus sind mit tendenziell niedrigerer Zufriedenheit mit der Stadt verknüpft.

Dennoch: Im Vergleich zu den Befragungsergebnissen aus den Jahren 2009 und 2016 hat insbesondere der Anteil der sehr Zufriedenen mit Köln zugenommen. Lediglich drei Prozent aller Kölner leben im Übrigen nicht gerne in der Stadt.

In einigen Stadtteilen ist die Zufriedenheit mit Köln hoch, mit dem Wohngebiet dagegen geringer (etwa in Finkenberg, Ostheim, Kalk oder Meschenich). In anderen Stadtteilen sind die Befragten in hohem Maße mit ihren Wohngebieten, aber dafür etwas weniger mit Köln zufrieden (zum Beispiel in Klettenberg, Müngersdorf, Heimersdorf oder Dellbrück). Unter Befragten mit hohen Einkommen ist dabei die Wohngebietszufriedenheit tendenziell am höchsten. Unter dem Strich fällt die Zufriedenheit mit der unmittelbaren Wohnumgebung (75 Prozent) jedoch höher aus als mit Köln als Gesamtstadt.

Verkehrsentwicklung polarisiert in Köln – Fortschritte werden wahrgenommen

Gefragt nach den größten Problemen in Köln, ist die Beteiligung äußerst rege: neun von zehn Befragten haben auf die offen gestellte Frage geantwortet. Bei der Frage nach den größten Verbesserungen hat sich lediglich rund die Hälfte der Befragten beteiligt.

Bei beiden Fragen liegt der Verkehr mit großem Abstand vorne. So werden insbesondere die mangelhafte Fahrradfreundlichkeit in Bezug auf das lückenhafte Radwegenetz, der schlechte Zustand der Radwege und die unzureichende Abtrennung vom Autoverkehr kritisiert. Darüber hinaus empfinden die Befragten das Verkehrsaufkommen als zu groß, insbesondere in der Innenstadt werden der fließende und ruhende Verkehr als große Belastung empfunden.

Auch bei den Verbesserungen wird am häufigsten der Radverkehr genannt. Der Ausbau von Radwegen, die Umwandlung von Autospuren zu Radwegen oder die Einrichtung von Fahrradstraßen führen zu spürbaren Verbesserungen. Auch andere Teilaspekte der Mobilitätswende wie die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und die Einrichtung von autofreien Zonen und Fußgängerzonen werden ebenso gelobt wie der Mut zu Verkehrsversuchen. Hier wird allerdings die Umsetzung kritisiert und die Kommunikation als ausbaufähig beurteilt.

Aus Sicht der Befragten liegen weitere große Herausforderungen etwa in weiteren Bereichen des Verkehrs (ÖPNV und Infrastruktur) sowie der Lebensqualität (Sauberkeit, Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum). 

Köln steht darüber hinaus im positiven Sinne für ein vielfältiges Freizeit-, Kultur- und Gastronomieangebot. Obwohl Köln häufig als dreckig wahrgenommen wird, wird häufiger auch von verbesserter Aufenthaltsqualität in der Stadt und gelungener Stadtgestaltung berichtet. Beim kritikbehafteten Thema ÖPNV/KVB werden erste Verbesserungen bezüglich des Ausbaus sowie der Anbindungen gesehen.

Zusammenhalt und Lebensgefühl stehen für Köln

Die Frage nach Verbesserungen wurde häufig allgemein(er) im Sinne „wofür Köln steht“ oder „was an Köln gefällt“ beantwortet. Viele Befragte schätzen an Köln die kulturelle Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz von Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie von queeren Menschen und loben den Zusammenhalt, das Lebensgefühl in der Stadt, den 1. FC und den Karneval.

Alle Ergebnisse basieren auf der im Frühsommer 2023 durchgeführten Strukturdatenerhebung. Die repräsentative Befragung ermittelt planungs- und steuerungsrelevante Strukturinformationen. Diese gehen über die amtlich vorliegenden Daten und Statistiken deutlich hinaus und liefern einen breiten Einblick in das Meinungsbild der Kölnerinnen und Kölner. Dafür wurden im Mai und Juni 2023 in zwei Wellen insgesamt 127.000 zufällig ausgewählte Kölner angeschrieben und um eine Teilnahme an der Umfrage gebeten.

Der gesamte Bericht mit vielen weiteren Auswertungen und Diagrammen ist im Ratsinformationssystem der Stadt Köln abrufbar unter: SessionNet | Zufriedenheit mit Köln: Größte Probleme und erreichte Verbesserungen – Befragungsergebnisse aus der Strukturdatenerhebung in Köln 2023 (stadt-koeln.de)

Der Datensatz der Strukturdatenerhebung in Köln 2023 ist im Datenarchiv beim
GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften im Sinne der offenen Wissenschaft und Wiederverwendung bereits erhobener Daten archiviert.

Weitere Informationen und Ergebnisberichte zur Strukturdatenerhebung in Köln 2023 gibt es unter https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/statistik/umfragen