Ein Denkmal für Löring, Ulonska und die Fortuna-Fans

Siebzehn Jahre alte Idee von Cornel Wachter umgesetzt – Standort vor dem Vereinsheim

„Das Fortuna-Denkmal von Cornel Wachter ist große Kunst!“ Das sagte Prof. Dr. Andreas Blühm, ehemaliger Direktor des Wallraf-Richatz-Museum Köln und heute Direktor des Groninger Museums in den Niederlanden. Das Fortuna-Denkmal wurde vor dem Heimspiel gegen des SV Rödinghausen eingeweiht und steht jetzt vor dem „Vereinsheim im Jean-Löring-Sportpark in der Südstadt. Es ist dem S.C. Fortuna Köln, Hans „Jean“ Löring, Klaus Ulonska und all jenen gewidmet, die es gut mit dem „Vereinche“ meinen. Gemeinsam mit Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf und Fortuna-Urgestein Paul Sennelaub lüftete Wachter feierlich die Trikots vom Denkmal und erhielt zahlreiche Lacher für die  ihm oft gestellte Frage: „Kumme do noch Köpp drop?“

Die Geschichte einer Idee

Künstler Cornel Wachter (Mitte) bei der Einweihung des dreiteiligen Fortuna Denkmals vor dem Vereinsgebäude. Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf (links) und Fortuna-Urgestein Paul Sennelaub beobachten das Geschehen. Foto: Thielen.

Wachter ist das Fortuna-Mitglied mit der Nummer „11“, die ihm „der Schäng“ einst persönlich überreichte. Der Künstler hatte schon bald nach dem Tod Lörings im Jahr 2005 geplant, dem letzten großen Patriarchen im Deutschen Fußball ein Denkmal zu setzen. Doch nach ersten Anläufen erkrankte Wachter an Darmkrebs und das Vorhaben musste erst einmal ruhen.

Nach seiner Genesung setzte sich Wachter verstärkt für die Vorsorgemotivation ein. Diese Kampagne für die Vorsorge etablierte der heutige Fortuna-Geschäftsführer Benjamin Bruns 2018 zum Ligaspiel gegen Münster auf dem Trikot der Fortuna. So kam es, dass Bruns Wachter bestärkte, die Idee des „Denkmals für Fortuna“ doch auch wieder aufleben und es vor dem Vereinsheim Wirklichkeit werden zu lassen. Den neuen Anlauf nahm der Künstler „mit der ganz klaren Überzeugung, dass es echte Kunst sein darf, es nicht unbedingt gegenständliche Arbeiten a la Ehrenmale für die Kaiser Wilhelm, Albertus Magnus oder Adenauer sein müssen“ und es gefiel ihm die Idee, dass die Skulpturen nicht vor dem Stadion, sondern unter den Fans am Vereinsheim zum Leben erweckt werden sollten. Hiernach wählte Wachter deren Gestalt.

Die schöpferische Idee des Künstlers war es, tiefer zu gehen, weg von der sofort ablesbaren Oberfläche. Er arbeitete mit der Irritation, mit dem Aha-Effekt. Seine Skulpturen überraschen mit zunächst abstrakt erscheinenden Formen. Das „was, das soll unser Klaus, unser Schäng sein?“, ist gewollt. Es geht dem Künstler um den genauen, den intensiven Blick auf die Skulpturen und somit auf den besonderen Fokus auf die dargestellt Personen und deren Verdienste.

Lörings und Ulonskas Profile bilden die Pokale

Die beiden “Rubinschen Vasen” bei Fortuna: links mit der Silhouette von Jean Löring, rechts mit der Silhouette von Klaus Ulonska. Repro: Wachter.

Nach und nach soll der Betrachter die Gesichter von Löring und Ulonska entdecken können, so wie ein Erinnerungspuzzle, welches sich erst durch intensive Auseinandersetzung mit dem Gewesenen zusammenfügt. Hans Löring und Klaus Ulonska erscheinen als „Pokale“ nach dem Prinzip einer bekannten optischen Täuschung gebildet, der Rubinschen Vase. Diese Bilder dieses Pokals, eines Kelches und einer Vase aus zwei Gesichtsprofilen ist aus psychologischen Intelligenz- oder Eignungstests bekannt.

Die Rubinschen Pokale dienen dem Künstler, Schäng und Klaus dort zu verorten „wo wir sie vermuten dürfen, in einer nicht dieser Welt ähnlichen, enthobenen, transzendenten Welt. Beide tragen in der Abbildung nicht die für sie markanten Brillen. Dort wo sie nun sind, ist der Blick klar, klar auf uns, die wir sie erinnern und verehren, da brauchen sie keine Loormaschin (kölsch für Brille)“, sagt Wachter. Tatsächlich sind die Formen der Gesichter „wie weichgezeichnet und legen so den Link in den Fußball-Himmel“, wie der Künstler mit einem Augenzwinkern  anmerkt, „und das die beiden von dort auf uns schauen, ist gewiss“, so Wachter.

Denkmal ehrt noch weitere Fortunen

Die beiden Skulpturen, die Pokale Löring und Ulonska, stehen auf Stelen aus Edelstahl. Da ist aber noch eine dritte Stele, und die trägt nur eine runde Bronzescheibe als Abschluss. Auf der Stele steht: SC Fortuna Köln und allen, die es gut mit ihm meinen, gewidmet.

Für alle Ehrenamtler, Förderer, Freunde. Die Fanclubs Schäng Gäng, SC Mülltonn, Höhnerfobie, Kommando Köln-Süd, The Hangovers, Kommando 11. Juni, D`r lange Ball, SouthKizz in the block, Fortunas Fründe, Cote da Sürth, Team Algerien, Tarantula, Fortunanasen, Plääteköpp, FORTUNA EAGLES.