Unterbringung für Geflüchtete: Stadt Köln schafft neue Plätze auf Gelände am Südstadion

Die Stadt Köln bereitet sich darauf vor, dass im Winter 2022/2023 eine höhere Anzahl von Geflüchteten untergebracht werden muss. Auch wenn die Zugangszahlen von Geflüchteten den Sommer über moderat waren, zeichnete sich in den letzten Wochen ab, dass die vorhandenen Plätze nicht mehr ausreichen, um der gesetzlichen Unterbringungsverpflichtung bei deutlich steigenden Zugangszahlen geflüchteter Menschen nachzukommen. Insbesondere muss davon ausgegangen werden, dass unabhängig vom weiteren Kriegsverlauf vor allem Geflüchtete aus der Ukraine nach Köln kommen werden – dies speziell auch vor dem Eindruck des anstehenden Winters, zunehmender Zerstörung der Infrastruktur und den weiter sinkenden Temperaturen. 

Um sich auf diese Situation vorzubereiten, hat die Stadt Köln entschieden, den ehemaligen Standort des Ankunftszentrums am Südstadion wieder temporär für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. 

Es ist geplant, dort kurzfristig Unterbringungscontainer zu errichten, die Platz für rund 480 Personen bieten sollen. Nach dem derzeitigen Stand soll der Standort am 15. Dezember in Betrieb gehen. Vor Ort werden Fachkräfte der Sozialen Arbeit als Ansprechpersonen die Geflüchteten unterstützen. Mit dem Aufbau und der Inbetriebnahme des Standortes am Südstadion als Reservestandort unternimmt die Stadtverwaltung neben der Herrichtung einer Messehalle zur Unterbringung Geflüchteter und der laufenden Akquise von Belegungsmöglichkeiten in Beherbergungsbetrieben, einen weiteren Schritt, um eine Inanspruchnahme von Turnhallen zu verhindern. Die Unterbringungscontainer bieten einen höheren Unterbringungsstandard für neu ankommende Geflüchtete. 

Die Reaktivierung des Standortes am Südstadion hat zur Folge, dass die dort für Januar und Februar 2023 geplanten Festzelt-Veranstaltungen nicht stattfinden können. Dazu gehören das Fest „Viva Colonia – das Kölschfest am Südstadion“, die „Kölner Hüttengaudi“ sowie die „90er Sause am Südstadion“. Die Fläche kann dem Veranstalter, der Vertragspartner der Kölner Sportstätten GmbH ist, nicht zur Verfügung gestellt werden. Eine Ersatzfläche für die Veranstaltungen ist in der Kürze der Zeit nicht zu realisieren.

„Uns ist bewusst, dass sich bereits viele Kölner*innen und Tourist*innen auf diese Feste gefreut haben – insbesondere nach den Pandemiejahren“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln. „Außerdem sind solche Groß-Events ein wichtiges Standbein für den Veranstalter, der schon viel Arbeit und Energie in dieses Fest gesteckt hat. Daher bin ich allen Beteiligten dankbar, dass sie in dieser schwierigen Situation Verständnis zeigen.“