Rombachs Finanztipps

Hurra, die Zinsen steigen wieder

Jede Medaille hat ihre zwei Seiten. Während auf der einen Seite Häuslebauer die erheblich steigenden Zinsen zunehmend als bedrohlich ansehen, wittern auf der anderen Seite Renditejäger im Tages- und Festgeldbereich zunehmend Morgenluft. Aber auch auf dem Anleihemarkt ist mittlerweile ganz schön Geld zu verdienen.

Und: Heute ist wieder mal ein wichtiger Tag für die Geldpolitik. Die US Notenbank Federal Reserve wird wohl die Zinsen um weitere 75 Basispunkte nach oben anheben.

Massiver Zeitenwechsel

Doch eines nach dem anderen: So schnell ändern sich die Zeiten. Noch Anfang 2022 gab es Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit nur mit Negativzinsen, so wie wir alle auch im Einlagenbereich von den Banken mit Strafzinsen gequält wurden. Immerhin habe ich schon vor gut einem Jahr das Ende dieser Raubrittergebühren verkündet.

Renaissance der Anleihen

Der rasante Anstieg der Zinsen hat mittlerweile dazu geführt, daß Anleger meines Erachtens dringend Anleihen in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen sollten.

Das Schöne bei Anleihen – im Gegensatz zu Aktien – ist ihre Berechenbarkeit. Wer sich etwa jetzt eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren kauft und sie bis zum Fälligkeitsende durchhält, kassiert Jahr für Jahr die gleiche Rendite, im aktuellen Fall etwas über 2 Prozent.

Die Inflation frißt alles wieder auf?

Nun ist natürlich bei den aktuell hohen Inflationszahlen die Kritik vieler Anleger berechtigt, daß „unterm Strich“ auch bei Bundesanleihen nichts hängen bleibt. Das stimmt in der Tat und da darf man auch keine Abstriche machen, Minusrendite bleibt Minusrendite. Aber die Alternative, Geld zinslos auf dem Girokonto lieben zu lassen, ist eben auch keine gute.

US-Bonds noch besser?

Wer es noch etwas hotter mag: mehr zu holen gibt es eindeutig in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und dort spielt sogar das Inflationsargument nicht so eine starke Rolle wie bei Bundesanleihen.

Zehnjährige US-Anleihen bringen derzeit rund 4 Prozent ein. Jährlich. Die Inflation beträgt aber nur 2,5 Prozent. Das ist dann durchaus ein gewichtiges Argument für US-Bonds.

Aber: Sie haben zweimal ein Währungsrisiko. Und zwar einmal beim Kauf der Anleihen und am Ende der Laufzeit nochmal. Ob die vermeintlich schlaue Rechnung per Saldo aufgeht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Alternative Tages- und Festgelder

Mittlerweile zahlen etliche Banken auch wieder ganz vernünftige Konditionen für Tages- und Festgelder. Will heißen, wer sich nur kurzfristig festlegen mag, hat auch hier nach langen Jahren wieder so richtig Spaß. Und das ist erst der Anfang.

Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“ 

Die juristische Aufarbeitung des WM Sommermärchens 2006 um einige DFB Größen und Franz Beckenbauer ist beendet. Niemand wird mehr belangt, alle Erinnerungslücken können jetzt sanft weiter ruhen,
Dafür braucht Katar eine Rechtfertigungskrücke nach der anderen.
In Köln prügeln sich tausende Hooligans.
Was ist nur aus diesem wunderbaren Sport geworden?
Und das ist noch nicht das Ende.

Liebe Abonnenten des Bilderbogen: Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de 

Ich freue mich. 

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“