Führerscheinkosten in Deutschland: Ein Städtevergleich deckt große regionale Preisunterschiede auf

Eine Auswertung von Fahrschulpreisen und sämtlichen Gebühren auf dem Weg zum Autoführerschein für 20 deutsche Städte zeigt, mit welchen Kosten zu rechnen ist.

  • 3.312 Euro kostet der Autoführerschein aktuell im deutschlandweiten Schnitt.
  • Am günstigsten kommen Fahrschüler:innen in Berlin zur Fahrerlaubnis.
  • München muss in der Regel mehr als 4.200 Euro in den Führerschein investieren.

Europas führende Vermittlungsplattform für individuelle Campingfahrzeuge PaulCamper hat die Ergebnisse eines bundesweiten Führerschein-Kostenvergleichs veröffentlicht. Die Fahrerlaubnis ist nicht nur eine grundlegende Investition in die persönliche Mobilität, sondern eröffnet auch neue, individuelle Reisemöglichkeiten.

Die Untersuchung basiert auf einer detaillierten Recherche und Auswertung von Verbraucherpreisen sowie amtlichen Gebühren für den Erwerb des Führerscheins der Klasse B und deckt erstaunliche Preisunterschiede für 20 große deutsche Städte auf. So variieren die Kosten für die Fahrerlaubnis bei vergleichbaren Leistungen beträchtlich: So zahlen Fahrschüler:innen aus München auf dem Weg zum Führerschein beispielsweise etwa 55 Prozent mehr als Führerscheinanwärter:innen in Berlin.

Im deutschlandweiten Durchschnitt beliefen sich die Gesamtkosten für den Führerschein auf etwa 3.312 Euro (bei Annahme von 25 Fahrstunden). Dieser Betrag umfasst alles, was auf dem Weg zur Fahrerlaubnis notwendig ist: vom Grundbetrag der Fahrschule über die Fahrstunden und Sonderfahrten bis hin zu den Prüfungs- und Anmeldegebühren. Auch die amtlichen Kosten für den Führerscheinantrag sind inbegriffen, ebenso wie die unerlässlichen, jedoch oft übersehenen Posten: der Erste-Hilfe-Kurs, der Sehtest und das Passbild.

Tabelle: Ausgewählte Kostenpunkte beim Erwerb der Fahrerlaubnis im Städtevergleich. Alle Ergebnisse im Detail sowie Informationen zur Methodik unter: www.paulcamper.de/magazin/fuehrerscheinkosten-in-deutschland

Mit diesen Kosten müssen Fahrschüler:innen rechnen
Die theoretische Ausbildung ist bundesweit gleich – zwölf Stunden für den Grundstoff und zwei Doppelstunden (à 90 Min.) für den Zusatzstoff – die Kosten dafür jedoch nicht. Fahrschüler:innen zahlen diese in der Regel über den Grundbetrag. Fahrschulen in Hannover verlangen dafür im Schnitt 159 Euro, während man in Städten wie LeipzigDresden oder München deutlich tiefer in die Tasche greifen muss – hier startet der Grundbetrag erst bei 500 Euro.

Praktischer Fahrunterricht: Jede Stunde zählt
Auf dem Weg zur Fahrerlaubnis bilden die Fahrstunden den größten Posten. Während eine Stunde in Berlin durchschnittlich 53 Euro kostet, muss in München eher mit 78 Euro gerechnet werden. Die vorgeschriebenen Sonderfahrten sind teurer als normale Fahrstunden – im Schnitt 69 Euro. In Städten wie HannoverMagdeburgSaarbrücken und Dortmund sind die Preise für reguläre Fahrstunden, ähnlich wie in Berlin, vergleichsweise günstig: Sie liegen unter 60 Euro.

Führerscheinprüfungen: Bundesweit einheitliche Kosten
Die amtlichen Gebühren für die theoretische und die praktische Führerscheinprüfung sind in ganz Deutschland gleich: Die Theorieprüfung kostet 22,49 Euro und die praktische Prüfung 116,93 Euro – egal ob bei TÜV oder DEKRA. Wer intensiv lernt, spart bares Geld, denn jeder weitere Versuch muss erneut bezahlt werden.

Erstaunliche Preisunterschiede bei den Behörden
Überraschend viele regionale Unterschiede werden beim Führerscheinantrag, der sogenannten erstmaligen Erteilung einer Fahrerlaubnis, sichtbar, denn Gebührenordnung ist Ländersache. In Stuttgart beträgt diese Gebühr etwa 43,40 Euro, in Dresden und Erfurt sind es dagegen 50,80 Euro.

Zusätzlich zum Antrag verlangt die Behörde einen Nachweis über einen Sehtest und die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs, zudem ist ein biometrisches Passbild erforderlich. Der Sehtest unterliegt einer bundesweit einheitlichen Gebühr von 6,43 Euro. Die Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs variieren dagegen regional zwischen 43 und 65 Euro, während ein Passbild im bundesweiten Schnitt etwa zwölf Euro kostet.

Wettbewerb und Fuhrpark beeinflussen Fahrschulpreise
Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Kosten für den Führerschein regional stark variieren. Obwohl der Führerschein noch nie günstig war, ist er in Städten wie München, Leipzig oder Potsdam aktuell besonders teuer. 

Die Lebenshaltungskosten allein erklären die große Preisspanne für Führerscheine nicht, wie die Platzierung von Leipzig als zweitteuerste Stadt und Berlin als preiswerteste Stadt zeigt. Stattdessen scheinen Faktoren wie die Qualität des Fuhrparks und der lokale Wettbewerb die Preisgestaltung der Fahrschulen wesentlich zu beeinflussen. In Berlin, wo über 350 Fahrschulen um die zukünftigen Fahrzeugführer konkurrieren, herrscht ein starker Wettbewerb, der die Preise möglicherweise niedriger hält. In München dagegen lernt man das Fahren häufig in hochwertigen Fahrzeugen wie BMW oder Audi, was die höheren Kosten erklären könnte. Effektives Sparen ist in teuren Städten vor allem durch Fleiß möglich: Alle Prüfungen auf Anhieb zu bestehen, vermeidet zusätzliche Kosten.

Glücklich schätzen können sich Fahrschüler:innen in Städten, die sich preislich in der Nähe des Bundesschnitts in Höhe von 3.312 Euro bewegen, wie Hamburg, Stuttgart, Mainz und Erfurt, und natürlich die preiswertesten Städte im Vergleich: Berlin und Hannover.

Mehr Informationen zum Führerschein-Kostenvergleich sowie eine Darlegung der Methodik sind einzusehen unter: www.paulcamper.de/magazin/fuehrerscheinkosten-in-deutschland