„Der Reigen“ kommt nach Weiß

Für die Freunde des Theaters wird am kommenden Wochenende in Weiß ein ganz besonderes „Schmankerl“ geboten: „Der Reigen“ von Arthur Schnitzler, ein erotischer Spaziergang in zehn Bilder, wird gleich drei Mal, am Freitag, 25. November um 19.30 Uhr, am Samstag, 26. November um 19.30 Uhr und am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr. Die Theatergruppe Weiß spielt auf dem Hof von F. Katzenburg, Weißer Hauptstraße 52. Kartenbestellung unter www.reigen.koeln, für 15 Euro, Getränke gibt es gratis.

Zum Stück: Zwölf Personen unterschiedlichster sozialer Herkunft bilden zehnmal mit jeweils einem anderen Partner ein Paar. In dieser Theater-Choreografie wandert je ein Partner in die nächste Szene weiter bis sich letztendlich der Reigen wieder schließt. Schnitzler gibt seinen Figuren im „Reigen“ keine Namen. Sie werden als das bezeichnet was sie sind, entweder nur im Sinne des Geschlechts – junge Frau, junger Herr – oder nach ihrem Beruf – der Dichter, das Stubenmädchen, der Soldat, die Schauspielerin… „Der Reigen“ ist Wien, ist der betäubende, lockende, verführerische Schimmer dieser herrlichen, fauligen, sinkenden, versunkenen Stadt.“ […] „Reigen“ aber ist das Spiel, die Leichtigkeit selbst. Die erste Aufführung am 23.12.1920 am Kleinen Schauspielhaus in Berlin, war, trotz der positiven Kritik der Literaturfreunde, von wilden Tumulten wütender Demonstranten überschattet, die den Zuschauerraum aufgrund einer „ungeheuerlichen Schweinerei“ stürmten. Die meisten dieser Gegner hatten allerdings nur eine ungefähre Ahnung worum es in Schnitzlers Stück geht. „Der Reigen“ erregte immenses Aufsehen, weil die bürgerliche Gesellschaft sich verraten fühlte. Denn Schnitzler zeigt Einblicke hinter die gesellschaftliche Fassade und entlarvt die Doppelmoral der Gesellschaft. Man wollte einfach das Klischee von der intakten Gesellschaft aufrechterhalten und versuchte mit aller Kraft gegen den „Reigen“ anzukämpfen.

Mit den Spielern der Theatergruppe Köln Weiß: Ute Diehl, Rainer Porada, Alexandra Quellmalz, Ana Bojevic, Gisela Pless, Frank Becker, Susana Nazario Trippel, Bernard Globig, Stella Wald, Beppo Behrendt, Mechtild Posth und Genevieve Reuffurth. Für die Technik ist Thomas Mörl verantwortlich, Inszenierung: Bernhard Bauer.