Es nahen Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag – der November gilt als Totenmonat. Viele Menschen gehen auf den Friedhof, schmücken die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen und gedenken ihrer. Der Friedhof als ein Ort, an dem Tod und Leben zusammenkommen, ein Ort der Trauer, des Trostes, der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Längst aber ist das, was einst Tradition war, heute nicht mehr selbstverständlich. Die Gesellschaft wird immer mobiler, individueller, viele lehnen Vorschriften zu Grabgestaltung und -pflege ab, andere wollen Tod und Stillstand – wie auf Friedhöfen anzutreffen – möglichst vermeiden. Auf der anderen Seite sind Friedhöfe aber wundervolle grüne Inseln der Ruhe in der Stadt, gerade in Köln gibt es wunderbare, weite Anlagen mit alten Bäumen. Wie ist Ihr Verhältnis zu Friedhöfen? Gehen Sie gerne dorthin? Bedeutet Ihnen dieser besondere Ort etwas und wie gedenken Sie Ihren verstorbenen Lieben?

Wir fragen Sie:
 

Wie ist Ihr Verhältnis zu Friedhöfen?

 

Anne Merkenich, Rondorf
 

Anne Merkenich, Rondorf

Seit vielen Jahren mag ich Friedhöfe mit ihrem meist wunderbaren alten Baumbestand und genieße die Ruhe und friedvolle Atmosphäre dort.

Als gebürtige Rondorferin besuche ich besonders oft unseren kleinen Friedhof in der Giesdorferstraße. Viele meiner Familienangehörigen, Freunden und Bekannten sind hier bestattet. Ihre Gräber sind für mich Anlaufstellen, um Zwiesprache zu halten und mich an gemeinsame, meist schöne Erlebnisse, zu erinnern. An manchen Tagen wäre neben meiner Tasche für Kerzen etc. auch ein kleiner Picknickkorb angebracht, so schnell wie die Zeit dort vergeht. Bänke gibt es ja mittlerweile Gott sei Dank (Dank an die Stadt Köln) genügend auf allen Friedhöfen!

 

 

Anke Breunsbach, Buchforst
 

Anke Breunsbach, Buchforst

 

Friedhöfe strahlen auf mich eine besondere Wirkung aus. Sobald ich sie betrete, werde ich von einem Gefühl der Ruhe und Dankbarkeit erfüllt. Wenn es nicht gerade zu einer Beerdigung ist, gehe ich gerne dorthin. Auf dem Weg zu meinen verstorbenen Verwandten bewundere ich dann die schönen Blumenbeete und die alten Bäume und freue mich über quirlige Eichhörnchen und neugierige Vögel. Nicht selten lese ich dabei auch die Namen und die Todestage auf den Grabsteinen und werde mir der Vergänglichkeit meines eigenen Lebens bewusst.

Der Melaten-Friedhof in Köln-Lindenthal bedeutet mir besonders viel, da 2019 mein Onkel und 2020 meine Tante dort beerdigt wurden. Wenn ich mich ihnen näher fühlen oder ich ihrer gedenken möchte, suche ich Ihr Grab auf, zünde eine Kerze an, erzähle ihnen von meinem Leben oder pflanze eine Blume auf ihre Grabstelle.

 

 

Werner Müller, Rondorf
 
 
Werner Müller, Rondorf

 

Ich gehe seit diesem Sommer gerne auf Friedhöfe. Besonders der Südfriedhof in Köln hat es mir angetan. So einen großen Ort der Ruhe und des Friedens habe ich selten in so einer großen Stadt wie Köln gesehen. Er ist fast immer menschenleer und hat sehr viele alte und große Bäume. Es ist ein besonderer Ort für mich geworden. Ich habe ihn in diesem Jahr oft besucht.

Meine bereits verstorbenen Eltern sind leider in der Pfalz begraben, so dass ein Besuch nur selten möglich ist. Aber ich bin sicher, wenn wir an unsere verstorbenen Angehörigen denken, dann sind sie bei uns.

 

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