Rathaus

Jahrzehnte wurde über den Abbruch des Bezirksrathauses an der Hauptstraße und einen Neubau am selben Standort diskutiert, mehrfach wurde dies von der Politik beschlossen und immer wieder verschoben.  Jetzt wird es ernst: Die ersten Rathausmitarbeiter sind bereits umgezogen, die anderen folgen in den kommenden Wochen. Dann steht es leer, das Gebäude aus den 60er Jahren, nach der Schadstoffuntersuchung kann der Abriss starten. Wir fragen Sie:

Werden Sie das alte Rathaus vermissen oder freuen Sie sich auf den Neubau?

 

Gerhard von Dreusche, Weiß, Bezirksbürgermeister von 1989 bis 1999
 
 

Ich bin sehr froh, dass endlich die lange Zeit des Wartens auf ein neues Bezirksrathaus in Rodenkirchen ein Ende hat und ich hoffe sehr, dass das neue Rathaus ein Mittelpunkt für den Ort wird. Ich finde den Entwurf sehr schön.
Damals wurde dieser Brutalbeton in die Mitte des Orts platziert, heute wünscht man sich etwas Leichteres. Beim jetzigen Gebäude gab es von Anfang Mängel und der Empfang ist so dunkel. Auch muss man erst Stufen hochgehen, um auf die Empfangsebene zu kommen. Ich denke, die neue Gestaltung ist viel offener und freundlicher für die Bürger. Ich wäre auch mit einer vernünftigen Sanierung einverstanden gewesen, aber es ist schon gut, dass jetzt etwas Neues kommt. Ich hoffe allerdings, dass der Bau zügig voran gehen und die Zeit an den Interimsstandorten möglichst kurz sein wird.

 

Manfred Giesen, 66. Sürth, Bezirksbürgermeister 
 
 

Ich war mit unserem Fraktionsbüro im Rathaus zufrieden, ich konnte dort vernünftig arbeiten. Ich persönlich habe den Auszug und Neubau nicht forciert. Aber die Diskussion, was sinnvoll ist und was nicht, ist abgeschlossen. Und ein neues Gebäude hat natürlich auch seine Vorteile. Der Entwurf ist ja nicht schlecht. Wenn man das erst einmal innerlich akzeptiert hat, kommt schon eine gewisse Vorfreude auf. Ich habe aber meine Zweifel, ob ich den Neubau noch als Bezirksbürgermeister erleben werde. Der Abriss wird nicht mehr dieses Jahr passieren und auch noch nicht im ersten Quartal des neuen Jahres. Da zieht ja erst die Meldehalle um. Danach kommt die Schadstoffuntersuchung. Die muss sein, um zu sehen, ob es Material gibt, das auf die Sonderdeponie muss. Tatsächlich graut mir vor den Belastungen in Rodenkirchen durch die Bauarbeiten. Der Bauschutt muss abtransportiert werden, das Baumaterial herangebracht werden. Verkehr, Staub, Lärm – das wird natürlich gerade für die Anwohner ein Problem sein und darum werde ich mich natürlich kümmern.

 

Mansour Baiat, führt seit 33 Jahren das Teekesselchen auf der Hauptstraße
 
 

Ich werde das Gebäude sicher nicht vermissen, es eines der hässlichsten Gebäude weit und breit. Ich hoffe, dass ein ansehnliches, Rodenkirchen-würdiges Gebäude hierhin kommt. Die Bauzeit wird natürlich nicht leicht. Es wird viel Staub und Lärm geben, es wird auch Staus geben, es werden Parkplätze fehlen. Der Rathausvorplatz wird auch fehlen, damit zum Beispiel der Wochenmarkt dahin ausweichen kann, wenn auf dem Maternusplatz Veranstaltungen stattfinden. Es wird für die Geschäftsleute schwer, es werden weniger Kunden kommen. Ich hoffe, die Bauzeit wird nicht zu lange dauern.