Gestern entschieden die Kölner in einer Stichwahl, welchen Oberbürgermeister sie wollen. In den Kommunalwahlen vor zwei Wochen haben sie einen neuen Rat und neue Bezirksvertretungen gewählt. Die gehen demnächst an den Start. Auch im Stadtbezirk Rodenkirchen wird sich die Bezirksvertretung erheblich verändern, neue Leute, neue Mehrheitsverhältnisse. Daher unsere Frage:
UMFRAGE: Um was sollen sich die Politiker im Kölner Süden Ihrer Meinung nach zuerst und ganz besonders kümmern?
Maya Mikeladze, Bayenthal, IT-Spezialistin, Mutter von zwei Kindern
Ich finde besonders wichtig, dass die Schulen besser ausgestattet werden. Vor allem in Hinblick auf die digitale Kommunikation. Gerade in den vergangenen Monaten, in Zeiten von Corona, lief das sehr holprig. Für mich als Mutter im Homeoffice war das sehr anstrengend. Auch sollten die Schulen flexibler auf individuelle Situationen eingehen können. Meine Tochter ist zum Beispiel in der Offenen Ganztagsschule angemeldet. Bis Ende des Jahres bin ich im Homeoffice und meine Tochter kommt nach dem Unterricht nach Hause. Ich kann sie aber nicht für ein paar Monate abmelden und im Januar wieder anmelden. Es heißt, für das ganze Schuljahr oder gar nicht. Also muss ich jetzt zahlen, obwohl meine Tochter gar nicht in die Nachmittagsbetreuung geht.
Uli Kievernagel, Raderberg, 50, Stadtführer
Die Großbaustelle Bonner Straße wird zu erheblichen Verkehrsbelastungen führen. Hier sind kreative Lösungen gefragt, die vor allen die Anwohner entlasten und Schleichverkehre durch das Veedel unterbinden. Wenn es ernst gemeint ist, mit dem Ausbau des Radverkehrs müssen auch die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Neben vernünftigen Fahrradwegen gehören dazu auch ausreichende Abstellmöglichkeiten. Das Areal der Deutschen Welle wird ein neuer Stadtteil – mit rund 1.500 neuen Menschen bei uns im Kölner Süden. Hier sind alle Akteure gefragt, die notwendigen Strukturen zu schaffen, damit aus Menschen, die zu uns ziehen, Nachbarn werden.
Ellen Behnke, Rodenkirchen, Diplompsychologin
Als Erstes, finde ich, sollte der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Wenn man, zum Beispiel, in Weiß wohnt und ist man schlecht angebunden. Wenn man in der Nähe der 16 wohnt, geht es ja, aber die Anschlüsse müssten verbessert werden. Am Bahnhof Rodenkirchen muss man oft lange stehen, bis der Bus kommt. Außerdem sollte es vom Bahnhof Rodenkirchen aus besser möglich sein, ein Taxi zu nehmen. Dort sollten entweder ein Taxi stehen oder eine Taxirufsäule. Ganz dringend sollten sich die Politiker um einen Bürgertreff im Kölner Süden kümmern. Der fehlt seit Jahren! Ein Treffpunkt für Jung und Alt, mit Angeboten, wo man Kaffee trinken kann, wo man sich begegnen kann, einen Raum für eine private Feier mieten kann oder auch mal eine kleine Veranstaltung durchführen kann. Ich verstehe nicht, wieso solche Räumlichkeiten nicht im neuen Rathaus geplant sind.