Surreale Tierwesen im Max Ernst Museum
Die Ausstellung „Surreale Tierwesen“ mit rund 140 Werken von 74 internationalen Künstlerinnen und Künstlern widmet sich der Welt der Tiere und der erdachten Geschöpfe und lädt vom 3. Oktober 2021 bis zum 6. Februar 2022 zu einem ungewöhnlichen Zoobesuch im Max Ernst Museum Brühl des LVR ein.
Sei es der Vogel bei Max Ernst, der Hund bei Dorothea Tanning oder die Sphinx bei Léonor Fini: Das Bestiarium, das die Bildwelten des Surrealismus beherrscht, hat bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren, obwohl sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler Mischwesen, oft halb Mensch, halb Tier, teilweise als Alter Ego, erschaffen haben.
Die Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier, illustrierte Bücher und Zeitschriften sowie Filme, werden zusammen mit literarischen Texten präsentiert. Damit wird der Bogen von den Anfängen der surrealistischen Bewegung in der Literatur und bildenden Kunst der frühen 1920er Jahre bis zur Jahrtausendwende gespannt. Die Ausstellung versammelt Werke u.a. von André Breton, Luis Buñuel, Leonora Carrington, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Max Ernst, Meret Oppenheim, Man Ray und Pablo Picasso sowie weniger bekannte bzw. wiederzuentdeckende Arbeiten von Jean Benoît, Greta Knutson, Edith Rimmington, Friedrich Schröder-Sonnenstern oder Remidios Varo.
Bereits aufgebaut ist eine Interpretation der Installation „COIN SALE“ von Marcel Duchamp von 1960/61, die sich aktuell im Zwischengeschoss des Museums befindet: Anders als in der originalen Installation sind ausgestopfte anstatt lebender Hühner in einem grün beleuchteten, mit einem Gitter und 77 One-Cent-Münzen ausgestatteten Raum zu sehen, den Duchamp anspielungsreich und humorvoll in die surrealistische New Yorker Gruppenausstellung „Surrealistisches Eindringen in die Domäne der Zauberer“ (Surrealist Intrusion in the Enchanters` Domain) integrierte.