Rombachs Finanztipps

Wie sichere ich mein Aktiendepot ab? 

Von vielen Lesern erhalte ich immer viele Zuschriften „rund um´s Geld“.  

Die Spannendste schafft es dann zur Börsenfrage der Woche. Hier ist sie:

„Werter Börsebius, Sie raten neuerdings zu Vorsicht bei Aktien. Das leuchtet mir alles sehr ein. Wie aber kann ich mein Depot gegen Kursverluste absichern?

Besten Dank für Ihre Mühen. Ihre Dr. W.“

Und hier meine Antwort:

„Sehr verehrte Frau Dr. W. , haben Sie sehr herzlichen Dank für Ihre Mail. hier meine Meinung als Journalist und bitte, das ist keine individuelle Anlageberatung.

Zunächst einmal freue ich mich, daß wir offenbar der gleichen Meinung sind, daß die Zeiten steigender Aktienkurse durchaus in Bälde vorbei sein könnten. Wann, weiß natürlich keiner. 

So gesehen sind alle Gedanken, ein Aktiendepot abzusichern, recht vernünftig und verantwortungsvoll.

Die „radikalste“ Lösung ist, Tabula rasa zu machen, also alle Aktien zu verkaufen, um damit aufgelaufene Gewinne zu sichern. Das ist noch lange nicht die schlechteste Lösung, bedarf aber einer gewissen Charakterfestigkeit, wenn nach dem Verkauf die Börsenkurse (erst mal) weiter steigen. Für die eigene Psychohygiene kann ein solcher Schritt allerdings durchaus eine gewisse Entlastung sein. 

Nicht ratsam ist ein Teilverkauf von Werten oder eine Halbierung des Bestandes oder ähnliches. Das ist ein gefundenes Fressen für das sogenannte „arme Tier“ in einem. Jede Wette, Sie haben die falschen Werte verkauft (weil gerade die dann weiter steigen) und die, die es eigentlich bitter nötig gehabt hätten (verkauft zu werden), gruselig absaufen.  

Einige Experten empfehlen Ihnen den Kauf von sogenannten „Puts“ zur Depotabsicherung, also zu Verkaufsoptionen. Bei denen profitiert man dann von fallenden Kursen. Das klingt super, aber nur auf den ersten Blick. Puts haben die unangenehme Eigenschaft, daß sie nur eine bestimmte Zeit laufen und dann verfallen. Das ist alles viel zu teuer.

Ich persönlich meine, daß es in solchen Zeiten immer sinnvoll ist, ein Depot mit defensiven Aktientiteln über zu gewichten. Das sind etwa die Branchen Pharma und Konsum. Denn gegessen wird immer und krank werden die Leute erst recht.  Immer älter sowieso. 

Ich hoffe, daß ich Ihnen ein wenig helfen konnte.

Beste Grüsse. Stets, Ihr Reinhold Rombach „Börsebius“

Liebe Abonnenten des Bilderbogen: Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de 

Ich freue mich. 

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“ 

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de