René Groebli „Platin Palladium Prints 1946 – 2006“
Die Ausstellung „René Groebli – Platin Palladium Prints“ führt den Betrachter in das spannende Werk Groeblis mit Bildern ein, die mittels des edelsten, wertbeständigsten und exklusivsten Verfahrens entstanden sind. Jede Vergrößerung ist ein Unikat. Ein solcher Print verliert mit der Zeit nichts von seiner Intensität und nimmt auch dauerhaft keinen Schaden durch die Lichteinwirkung. Die Grauabstufungen sind im Vergleich zu den Silber Gelatine Abzügen um ein Vielfaches reicher und so fein, dass selbst in dunklen Bereichen noch Zeichnung erkennbar ist.
Großen Einfluss auf das frühe fotografische Werk René Groeblis hatte sein Freund, der bekannte Schweizer Fotograf Robert Frank. Die Subjektivität in Robert Franks Werk beschäftigte René Groebli und führte ihn hin zu seiner eigenen subjektiv-poetischen Bildsprache. Groebli wollte fotografieren, was nicht greifbar ist: Bewegung, Dynamik und Geschwindigkeit – wie bei „Magie der Schiene”, einem wegweisenden Fotoessay, welches 1949 entstand und in einem Zusammenspiel von Rauch, Geruch, Landschaft, Romantik und Stimmung die französische Dampfeisenbahn als Symbol der Kraft versinnbildlicht hat und Gefühle – wie bei „Das Auge der Liebe”, ein fotografisches Liebesgedicht, ein Werk voll zeitloser Poesie, welches 1953 entstand. Die Bilder bestechen durch die Schönheit der Bewegungen, das Spiel mit der Silhouette, dem gedämpften Licht, den tiefen Schatten, dem Kontrast von Schärfe und Unschärfe, dem Verhüllen und Enthüllen. Sie leben von der Andeutung und der Assoziation. Man erblickt Stillleben, ein Interieur des Hotelzimmers, einen Blick aus dem Fenster, gar eine Szene im benachbarten Cafe – aber im Mittelpunkt steht etwas, das der Fotograf mit den Augen der Liebe betrachtet: seine Frau Rita.
Auch der Fotograf Edward Steichen, damals bereits Kurator am Museum of Modern Art (MoMA) in New York, war beeindruckt von der Serie „Das Auge der Liebe”, welche 1954 als kleines Buch in einer Auflage von 1000 Stück erschien. Zusammen mit Robert Frank kam Edward Steichen 1953 nach Zürich, um für sein großes Ausstellungsprojekt „The Family of Man” zu recherchieren. Steichen besuchte den damals 26- jährigen Fotografen Groebli, dessen sitzender Akt aus der vorliegenden Serie er sogleich für die renommierte fotografische Sammlung des MoMA erwarb. Außerdem wählte er ein Foto einer Tanzszene für die Ausstellung „The Family of Man” aus.
Die perfekte Beherrschung der fotografischen Technik, gepaart mit einer enorm starken künstlerischen Energie haben René Groebli zu einem wahren Meister der Fotografie gemacht. Stilbildend hat er die Fotografie von heute beeinflusst.
Ausstellung vom 25.04. bis zum 19.06.2020
Öffnungszeiten:
Di. – Fr. von 16 – 19 Uhr
Sa. von 11 – 15 Uhr.
Zur Eröffnung am Samstag, den 25. April von 19 – 21:30 Uhr wird René Groebli anwesend sein.
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