Feuerwehrmann, Flugkapitän, Schauspielerin, Ärztin, Polizist oder Förster – Kinder und junge Menschen haben oft einen Traumberuf. Aber die wenigsten verwirklichen ihren Traum und arbeiten später in dem in jungen Jahren ersehnten Bereich.

Wie ist das bei Ihnen:
 

Hatten Sie einen Traumberuf? Arbeiten Sie heute darin und wenn nicht, trauern Sie dem alten Traum noch nach?

 

Franz-Josef Otter, Meschenich
 
Franz-Josef Otter, Meschenich

Einen wirklichen Traumberuf hatte ich nie, als ich jung war. Es gab nichts anderes, als in Vaters Fußstapfen zu treten und die Firma für Sanitär und Heizung zu übernehmen. Das war alternativlos. Im Nachhinein allerdings wäre ich viel lieber Schreiner geworden. In meinem Beruf war ich nie wirklich glücklich. Wäre ich Installateur geblieben, wäre das vielleicht auch noch mal anders gewesen, als eine Firma zu leiten. Aber, wie gesagt, mit Holz zu arbeiten, das hätte ich mir wirklich Spaß gemacht. Aber, die Berufszeit ist vorbei, ich hadere nicht damit, es ist. Heute arbeite ich aber hobbymäßig mit Holz. Immer, wenn es etwas zu Heimwerkern gibt, ein Regal bauen oder ähnliches, mache ich das mit großer Freude.

 

 

Anja Senff, Rodenkirchen
 

Ich wollte Grafikerin, also Zeichnerin, werden. Das sah auch sehr gut aus. Ich reichte eine Mappe in der Werkschule am Ubierring. Von 600 Bewerbern wurden 120 eingeladen, die an drei Tagen verschiedene Werken erstellen sollten. Da war ich dabei. Von diesen 120 wurden 60 angenommen. Da war ich auch dabei, aber dann kam die ZVS und machte mir einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund des Numerus Clausus sollte ich anderthalb Jahren auf meinen Studienplatz warten. Das dauerte mir zu lang und ich entschied mich für ein Jurastudium. Ich merkte aber ziemlich schnell, dass das nichts für mich ist und ich studierte Geografie, Öffentliches Recht und Städtebau, mit dem Gedanken, in der Umweltpolitik aktiv zu erden. In dem Beruf habe ich 18 Jahre gearbeitet, zum Beispiel die Chemischen Werke in Kalk im Auftrag des Investors saniert. Die Arbeit, die sehr gerne gemacht habe, wurde aber weniger, schließlich hatte ich nur noch einen Halbtagsjob. Der reichte nicht, denn ich musste drei Kinder alleine ernähren und großziehen. Dann riet mir der damalige Abteilungsleiter für Altlasten, ich solle Schiffe verkaufen oder Häuser, das hätte Perspektive. Dem Rat bin ich gefolgt, seit 20 Jahren verkaufe ich Immobilien und bin sehr zufrieden damit. Der Beruf macht mir großen Spaß, ich berate die Menschen seriös und intensiv, auch wenn nicht jeder Einsatz mit einem Auftrag „belohnt“ wird. Oft kommen die Menschen nach drei oder fünf Jahren zu mir, wenn sie doch verkaufen wollen, weil sie sagen, ich hätten sie damals gut beraten. Gebastelt und gemalt habe ich viel mit meinen Kindern und heute studieren meine beiden Töchter Kunst. Auch der Beruf der Maklerin ist kreativ, denn keine Immobilie ist wie die andere, es ist immer wieder etwas Neues.

 

 

Ralf Perey, Weiß

Ralf Perey, Weiß

Ich hatte schon in der Schule einen Traumberuf (Grafiker/Designer). Habe mich aber nicht getraut ihn zu lernen. Vermutete das es sehr aufwendig und schwierig ist. Dann habe ich erst einmal eine Lehre als Elektroinstallateur (3,5 Jahre) abgeschlossen. Auch sehr erfolgreich in diesem Job noch gearbeitet. Das lag mir sehr, weil ich als Kind schon Radios und andere Dinge gebaut habe.
Dann machte sich mein Vater recht spät selbstständig mit einem Verlag. Er fragte mich ob ich ihm nicht hin und wieder bei der Gestaltung und Produktion helfen könnte. Irgendwann war ich tagsüber auf der Baustelle und abends und am Wochenende im Verlag. So kam ich dann später doch dazu meinen Traumberuf regulär zu erlernen.
Heute noch ist mein Hobby mein (Traum)Beruf und ich bin damit so glücklich wie am ersten Tag der Entscheidung.
 
 

 

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