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DUO MATTHIAS SCHRIEFL & SIMON RUMMEL
23. August | 20:00 : 22:30
20 €Simon Rummel – Orgel, andere Tasteninstrumente, Bratsche, Stimme | Matthias Schriefl – Trompete, Flügelhorn, Euphonium, Akkordeon, Alphorn, Tuba, Stimme
Tickets unter 0221 93550417 oder info@walterscheidt.net
“Im Jazz geht es nicht darum, was Du spielst, sondern wie Du es spielst”, hat der geniale Pianist Bill Evans einmal gesagt. In diesem Sinne machen sich Matthias Schriefl und Simon Rummel auf, das musikantische Potenzial der europäischen Musikgeschichte zu erkunden.
Angefangen beim deutschen Tenorlied der Renaissance (Heinrich Isaac, Ludwig Senfl) und dem frühen Trinklied der Renaissance (Henning Dedekind – trink ich Wein, so verderb ich) über barocke Madrigale, Choralbearbeitungen unterschiedlicher Stile (Johann S. Bach, Johannes Brahms u.a.), Tanzsätze von Ludwig van Beethoven bis hin zu alpinen Jodlern und Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert der europäischen und amerikanischen Tradition. Die beiden Ausnahmekünstler Schriefl und Rummel unterziehen ihre „Lieblingswerke“ einer erfreulich frechen Neuinterpretation, die vor keiner Improvisation zurückscheut. Dazu werden auch eigene Werke der beiden Komponisten aufgeführt. Erleben Sie frischen und jungen Jazz, hier und da gewürzt mit einer Prise Verrücktheit.
Matthias Schriefl
Matthias Schriefl, Jahrgang 1981, wuchs am Rande der Alpen in Maria Rain auf. Von 2000 bis 2005 studierte er in Köln und Amsterdam. Seit 2006 veranstaltet er die Konzertreihe Jazz-O-Rama im Artheater Köln. Von 2008 bis 2010 tourte er mit seiner Band Shreefpunk als „Rising Star“ der European Concert Hall Organisation durch die großen Konzerthäuser Europas. Danach experimentierte er vorwiegend mit alpiner Musik. 2012 brachte er bei ACT in der Reihe „Young German Jazz“ das mehrfach preisgekrönte Album mit Six, Alps & Jazz heraus. Es folgen bis heute regelmäßig neue CD-Aufnahmen mit diversen Bands, in welchen er als Musiker und Komponist seinen jeweiligen Mitmusikern wie „maßgeschneidert“ seine Stücke auf den Leib schreibt. Schriefl lebt in Köln und teilweise im Allgäu. Seine musikalische Neugierde inspiriert ihn immer wieder zu längeren Studienreisen nach Indien und Aufenthalten in afrikanischen und südamerikanischen Ländern, wo er sich mit verschiedenen musikalischen Traditionen befasst. 2016 zahlte sich sein vielseitiges Engagement mit dem Weltmusik-Preis RUTH in Rudolstadt aus. 2019 gewann er gleich doppelt in Mannheim beim Neuen Deutschen Jazzpreis, den Bandpreis mit seiner Band Shreefpunk plus Strings und den Solistenpreis. Im Corona-Jahr 2020 ging er im Sommer mit Johannes Bär im Duo zu Fuß von dessen Heimatort zu seinem und spielte auf dem Weg Open-Air-Konzerte. Diese Tour wurde von einem Kamera-Team begleitet, die 2021 den Film „Auf Tour Z’Fuaß“ in die Kinos brachte, der 2022 auf DVD erscheint. Im Jahr 2021 gründete er die Band Geläut, mit der er viele Kirchengeläute vertonte und live mit ihnen interagierte, was in eine aufwändige CD-Produktion mündete. Außerdem leitete er 2021 das BundesJazzOrchester mit einem eigens für die Band geschriebenen Alpen-Jazz-Programm. Er kennt und liebt große Bühnen und die weite Welt, legt aber Wert darauf, regelmäßig auch an kleinen, ländlichen Veranstaltungsorten Jazz nahezubringen.
Preise und Auszeichnungen:
2006 WDR-Jazzpreis für Improvisation
, 2008 Ernennung zum „Rising Star“ auf Vorschlag der Kölner Philharmonie
, 2008 Förderpreis NRW für Komposition, Dirigat, Instrumentalmusik
, 2012 Preis der Deutschen Schallplattenkritik für „Six, Alps & Jazz“
, 2016 Weltmusik-Preis RUTH in Rudolstadt
, 2019 neuer deutscher Jazzpreis – Bandpreis mit Shreefpunk und Solistenpreis
, 2020 Förderung BTHVN 2020 – Projekt „Jazz, Jam & Beethoven“
und 2021 Förderung Musikfonds – Projekt „Geläut“.
Simon Rummel
Der in Trier geborene Simon Rummel ist nicht nur studierter Jazzpianist, sondern auch ein rastloser Herausforderer von Orgeln, Blockflöten, Geigen und überhaupt Dingen, die sich irgendwie zu Klang installieren lassen. Seine musikalische Karriere begann er mit 8 Jahren mit Klavier- und Orgelunterricht und etablierte sich recht schnell in der Jazzszene von Trier. An der Musikhochschule Köln studierte er Jazzpiano bei John Taylor, Hans Lüdemann, Paulo Alvares, Johannes Fritsch, später noch freie Kunst bei Georg Herold an der Kunstakademie Düsseldorf.
Zu seinen vielfältigen Arbeiten zählen (experimentelle) Kompositionen für verschiedene Ensembles, u. a. für das von ihm gegründete Ensemble Fantasmofonika (u. a. mit Ketonge). 2003 erhielt das Ensemble eine Auszeichnung beim Festival jazz-art (WDR). 2005 wurde durch die Bochumer Symphoniker und Eva-Maria Schieffer ein Blockflötenkonzert von Simon Rummel uraufgeführt. Neben verschiedenen musikalischen Projekten und Performances, Tanz- und Theaterarbeiten (wie Soloparty mit In-Jung Jun im Tanzhaus NRW) arbeitete Rummel acht Jahre als Kantor und Organist an einer evangelischen Kirche sowie als Chorleiter und Band-Coach an der offenen Jazzhausschule Köln. Als Bühnen-
musiker spielte er u. a. beim Deutsch-Griechischen Theater oder der Company Blue Elephant, als Regieassistent bei der Jungen Kammeroper Köln sowie als Bühnenbildner für eine „König Arthus“-Produktion an der Tonhalle Düsseldorf. Als Performancekünstler trat Simon Rummel u. a. 2006 im Kölner maxim und im Museum Kunstpalast in Düsseldorf in Erscheinung.
2008 war Simon Rummel Stipendiat für experimentelle Komposition des Künstlerdorfes Schöp-
pingen. 2007 arbeitete er als Violinist mit Radu Malfatti (Rain Speak Soft Tree Listens). 2009 war er in Moers „Improviser in Residence“, spielte dabei u. a. mit Achim Tang, Angelika Niescier und Sanne van Hek. 2010 komponierte er die im Museum Ludwig Köln live aufgeführte Filmmusik zu dem Stummfilm „Adieu Mascotte – Das Mädchen von Montparnasse“. Seine Klangperformance Harmonielehre wurde 2011 mit dem „QuattroPole-Kunstpreis Robert Schuman“ für Komposition ausgezeichnet. 2012 trat er mit einer Klanginstallation in Helge Schneiders Programm „Helge hat Zeit“ auf. Seine Kompositionen wurden vom Kölner James Choice Orchestra interpretiert. 2013 erhielt Rummel im Rahmen der Förderstipendien für junge Kunst im Bereich der Musik das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium.
**“Das beschriebene Material ist immer nur der Ausgangspunkt für dramaturgisch inszenierte Eskapaden bis in die virtuosesten Sphären des Jazz.” – Bericht von Reinhard Palmer, Süddeutsche Zeitung
Mehr Infos unter:
http://www.bluenotes-koeln.de
Foto: Gerhard Richter
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