Es wird immer „usseliger“

Egal ob Sonne, Wind, Regen oder Schnee – das Wetter ist immer und überall ein Gesprächsthema. So natürlich auch im Rheinland, wo ein für die Region typisches Wörtchen nasskaltes und ungemütliches Wetter bezeichnet: „usselig“.

Aber: Es sind unterschiedliche Schreib- und Lautformen dieses Wortes im Umlauf. „Wir können bis zu zehn verschiedene Varianten zählen, die von ‚usselig‘ über ‚usselisch‘ bis ‚oselich‘ reichen“, meint Sarah Puckert, Sprachwissenschaftlerin beim Landschaftsverband Rheinland (LVR). Auf einer neuen Sprachkarte sind diese Varianten abgebildet – soweit sie im Dialekt (auf Platt) vorkommen. In der heutigen Umgangssprache, auch in den Wetterberichten im Radio und im Fernsehen, ist dagegen offenbar die Lautform „usselig“ (mit kurzem u) angesagt. Interessant ist auch die große Bedeutungsvielfalt des kleinen Wortes: In den Dialekten meint es häufig „kleingewachsen“, „schmutzig“ oder „schlecht“. Dagegen setzt sich in der Umgangssprache des Rheinlands die Verknüpfung mit dem (schlechten) Wetter immer mehr durch: Wird „usselig“ zu einem reinen Wetterwort?

Sogar eine sprechende Sprachkarte ist zu finden unter: sprache-im-rheinland.lvr.de

Das LVR-Sprachteam in Bonn möchte seine Beobachtungen gern überprüfen. Deshalb wird gefragt: Wie sagen Sie? Kennen Sie weitere Varianten, welche Bedeutung hat dieses regionale Wort für Sie? Wer die Fachleute bei ihrer Wortklärung unterstützen möchte, schicke gerne mit Nennung des Ortes, auf den sich die Angaben beziehen, eine Mail: sarah.puckert@lvr.de. Das LVR-Sprachteam freut sich über zahlreiche Hinweise.